Das Ende der protestantischen Partei
Das Edikt von Nantes, das 1598 von Heinrich IV. unterzeichnet wurde, bereitet den Religionskriegen des 16. Jahrhunderts ein Ende. Durch dieses Edikt wird die protestantische Religionsausübung innerhalb gewisser Grenzen erlaubt ; die Protestanten haben zu allen Beschäftigungen Zugang, die protestantische Partei wird auf unbegrenzte Zeit mit ihren Hochburgen erhalten.
Nach dem Tod Heinrichs IV. verschlechtern sich die Beziehungen zwischen dem König und den Protestanten. Zwei weitere Feldzüge gegen die Protestanten finden unter Ludwig XIII. statt, der zweite mit der berühmten Belagerung von La Rochelle.
Die protestantische Partei wird besiegt. Die Protestanten können ihre Sache nicht mehr militärisch verteidigen.
In Richtung Widerrufung des Edikts von Nantes
Anschließend werden die Religionsfreiheit und der Zugang zu Berufen immer mehr eingeschränkt, zuerst unterschwellig, dann mit starker Hand.
Es treten jedoch Phasen der Beruhigung ein, die mit der Außenpolitik des Königs verknüpft sind, der sich während des Dreißigjährigen Krieges mit den protestantischen Fürsten sowie mit England gegen die Habsburger verbündet.
Die Katholiken ihrerseits versuchen mit verschiedenen Mitteln, die Protestanten in ihre Kirche zurückzuholen. Das nennt man die katholische Zurückeroberung.
Als Ludwig XIV. an die Macht kommt, schränkt er die Freiheiten der Protestanten immer mehr ein und lässt ihre Kultstätten schließen. Das ist die Zeit, in der des Edikts ‚mit Strenge angewandt‘ wird.
Aber erst mit den Dragonaden (der gewaltsamen Einquartierung der Soldaten des Königs bei Protestanten mit der Erlaubnis, alle möglichen Untaten zu begehen) gelingt es, dass sich die Protestanten in Massen bekehren.
1685 widerruft Ludwig XIV. das Edikt von Nantes durch das Edikt von Fontainebleau.
Der Protestantismus hat in Frankreich keine Daseinsberechtigung mehr und geht in den Untergrund.