Eckdaten

  • 1415

    Mort de Jan Hus

    Jan Hus (1369-1415), tschechischer Priester, der wegen Häresie verurteilt wurde, starb auf dem Scheiterhaufen. Er predigte die Reform der Kirche und die Rückkehr zur evangelischen Armut. Dieser Vorreformer hat Martin Luther stark beeinflusst: Ein Jahrhundert vor Luther übersetzte er das Evangelium ins Tschechische und verurteilte Ablässe.

    Notice : Jan Hus (1369-1415) und die Hussitenkriege (1419-1436)

  • 1450

    Die Druckrevolution

    Vom technologischen Fortschritt zu einer neuen Ära. Die Entwicklung des Buchdrucks hatte einen erheblichen Einfluss auf die Verbreitung von Ideen: Dies ermöglichte die rasche Verbreitung der Reformation.

    Notice : Die Revolution des Buchdrucks

     

  • 1517

    Martin Luthers 95 Thesen

    Am 31. Oktober 1517 veröffentlicht Martin Luther seine 95 Thesen gegen Missbräuche beim Ablass. Dies ist der Anfang der Kirchenspaltung, aus der die Reformation entsteht. Luthers Ideen verbreiten sich sehr schnell über Europa und Frankreich.

    Artikel : Die lutherische Reformation

  • 1536

    Erste Ausgabe der Institutio Christianae Religionis von Johannes Calvin

    Calvin veröffentlicht seine „Unterweisung in der christlichen Religion“ auf Latein mit einer Widmung an den französischen König Franz I. Das in Basel veröffentlichte Werk legt die theologischen und biblischen Fundamente der Reform und ihre Konsequenzen dar. Es stützt sich auf die Theologie Luthers – die Rechtfertigung durch den Glauben; Rettung durch Gnade – mit, aus Calvins Sicht, oftmals sehr anderen Folgen, vor allem hinsichtlich Organisation der Kirchen, Liturgie und Beziehung zur Welt. Später folgen weitere Ausgaben auf Französisch.

    Artikel : Die Lehre von Jean Calvin

  • 1559

    Erste Nationalsynode der reformierten Kirchen

    Diese geheime Versammlung von Protestanten trifft in Paris zusammen und verabschiedet das erste protestantische Glaubensbekenntnis Frankreichs, die Confessio Gallicana. Dieses weitgehend an Calvin angelehnte Glaubensbekenntnis wird nach geringfügiger Veränderung zur Confession de la Rochelle (Bekenntnis von La Rochelle, 1571), die bis heute zu den wichtigsten Schriften der Reformierten Frankreichs gehört.

    Artikel : Der Aufschwung des Protestantismus in Frankreich (1520-1562)

  • 1562

    Anfang der Religionskriege, Blutbad von Wassy

    Die Ermordung am 1. März von ca. hundert Teilnehmern eines in der Stadt Wassy, Champagne, abgehaltenen Gottesdienstes, der in einer Scheune innerhalb und entgegen dem Januar-Edikt nicht außerhalb der Stadtmauern stattfand, durch Truppen des Herzog von Guise gilt als das Ereignis, das den ersten Religionskrieg auslöste.

    Artikel : Das Massaker von Wassy (1562)

  • 1572

    Bartholomäusnacht

    Dies ist das symbolträchtige Kernereignis der Religionskriege. Am 24. August, nach der Hochzeit Heinrichs von Navarra (der spätere Heinrich IV.) und Margaretes von Valois (Tochter von Katharina von Medici und Schwester des Königs), werden die meisten der sich in Paris befindlichen Anführer der Protestanten von der Partei des Herzogs von Guise ermordet. Die Situation artet zu einem allgemeinen Massaker auch außerhalb der Hauptstadt aus.

    Artikel : Die Bartholomäusnacht (24. August 1572)

  • 1598

    Verkündung des Edikts von Nantes

    Der zum Katholizismus konvertierte Heinrich IV. setzt, nachdem er 1589 König von Frankreich geworden war, durch Verkündung am 13. April 1598 des Edikts von Nantes das Ende der Religionskriege durch. Das Edikt stellt Katholiken und Protestanten in zivilrechtlicher Hinsicht gleich. Es gesteht der protestantischen Gemeinschaft ihr Bestehen zu, zwängt sie jedoch in das juristische Korsett einer Regelung, die die tatsächliche Ausübung des reformierten Gottesdienstes einschränkt. Dieser wichtigste Akt Heinrichs IV. bringt Frankreich nach sechsunddreißig Jahren Religionskrieg den Frieden.

    Artikel : Das Edikt von Nantes (1598)

  • 1621

    Erneuter Ausbruch der Religionskriege unter Ludwig XIII

    Nach dem Tod Heinrich IV. kommt es zu einem Streit um die religiöse und politische Organisierung des Béarn, das sich im persönlichen Eigentum des Königs befand. 1616 verschärft sich die Lage. Drei neue Religionskriege werden ausgelöst und 1629 durch das Gnadenedikt von Alès beendet.

    Artikel : Die letzten Religionskrege (1621-1629)

  • 1627

    Belagerung von La Rochelle

    Dieser sehr aktive, weitgehend protestantisch gewordene Hafen, stellt für die königliche Macht und Richelieu wegen der Gefahr einer Landung der Engländer eine potentielle Bedrohung dar. Richelieu belagert ihn im Jahre 1627. 1628 kapituliert die Stadt La Rochelle nach heroischem Widerstand.

    Artikel : Die letzten Religionskriege (1621-1629)

  • 1629

    Gnadenedikt von Alès

    Nach drei Religionskriegen entzieht das Gnadenedikt von Alès den Protestanten ihre Sicherheitsplätze, bestätigt ihnen jedoch das Recht auf Religionsausübung nach den Bedingungen des Edikts von Nantes.

    Artikel : Die letzten Religionskriege (1621-1629)

  • 1648

    Westfälischer Friede

    Der Dreißigjährige Krieg ist ein politischer und Religionskrieg, der das Heilige Deutsche Reich im 17. Jahrhundert verheert. Dieser zunächst religiöse Konflikt zwischen den protestantischen Fürsten und dem katholischen Haus Habsburg artet durch die Einmischung ausländischer Mächte, Frankreich und Schweden, in einen europäischen Krieg aus. Der Westfälische Friede setzt ihm 1648 hauptsächlich zugunsten Frankreichs und Schwedens ein Ende.

    Artikel : La guerre de Trente Ans (1618-1648)

  • 1681

    Erste Dragonaden in Poitou

    Louvois schickt ein Kavallerieregiment nach Poitou, damit es dort sein Winterquartier bezieht. Der Intendant des Königs Marcillac bringt es bei den Reformierten unter und erlaubt ihnen, ihre Gastgeber auszurauben und zu ruinieren, wenn sie nicht konvertieren wollen. Die Widerspenstigen werden misshandelt und sogar zu Tode gefoltert. Es folgt eine Bekehrungswelle. Diese erste Dragonade ist der Auftakt zur allgemeinen Dragonade von 1685 südlich der Loire, der wenig später die Aufhebung des Edikts von Nantes folgt.

    Artikel : Die Dragonaden

  • 1685

    Aufhebung des Edikts von Nantes

    Dieser von Ludwig XIV. beschlossene Widerruf vom 22. Oktober 1685 verursacht eine verstärkte Repression der Protestanten (Verurteilung zum Tod oder zur Galeere, Zwangsbekehrung usw.). Er führt zu einer verstärkten Auswanderung der französischen Protestanten in die europäischen Zufluchtsländer Preußen, England, Schweiz und Niederlande.

    Artikel : Das Edikt von Fontainebleau oder die Revokation (1685)

  • 1702

    Beginn der Kamisardenkriege

    Am 24. Juli 1702 wird der Abbé du Chaila in Pont-de-Montvert ermordet. Im Languedoc und den Cevennen kommt es zu grausamer Repression. Dann bricht ein verzweifelter bewaffneter Aufstand aus. Dieser endet offiziell 1704 nach Verhandlungen, geführt vom Marschall Villars im Namen des Königs und von Jean Cavalier für die Aufständischen. Bis zum Ende des Jahrzehnts flammen die Gefechte sporadisch immer wieder auf.

    Notice : Der Aufstand der Kamisarden (1702-1710)

  • 1726

    Gründung des Seminars von Lausanne

    Die Pastoren Antoine Court und Benjamin Duplan gründen in der Schweiz das Seminar von Lausanne. Seit Aufhebung des Edikts von Nantes waren alle protestantischen Akademien geschlossen worden. Aufgabe dieser Einrichtung ist es nun, Pastoren in Theologie und praktischem Dienst auszubilden, um sie dann zu den heimlichen protestantischen Gemeinden der „Wüste“ zu schicken.

    Artikel : Das Seminar von Lausanne

  • 1762

    Affaire Calas

    Der protestantische Kaufmann Jean Calas aus Toulouse wird vom obersten Gerichtshof von Toulouse zum Tod durch Rädern verurteilt und am 10. März 1762 hingerichtet unter der Anklage ohne Beweis, einen seiner Söhne erwürgt zu haben, um ihn am Übertritt zum Katholizismus zu hindern. Der vom Vorfall unterrichtete Voltaire erreicht die Wiederaufnahme des Prozesses und 1765 die Wiederherstellung des Ansehens von Calas. Seither gilt die Affaire als Symbol für parteiliche Ungerechtigkeit.

    Notice : L’affaire Calas

  • 1787

    Toleranzedikt

    Zwei Jahre vor der Revolution stellt Ludwig XVI. am 29. November 1787 mit Verkündung des Toleranzedikts die Bürgerrechte der Protestanten wieder her. Sie können ihre Geburten, Eheschließungen und Todesfälle eintragen lassen. Weiterhin bleiben den Protestanten jedoch alle öffentlichen Ämter und jegliche Betätigung im Unterrichtswesen verwehrt.

    Artikel : Das Toleranzedikt (29. November 1787)

  • 1789

    Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte

    Im August 1789, am Anfang der Französischen Revolution, stimmt die Nationalversammlung für die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, die in Artikel 10 verkündet, dass „niemand aufgrund seiner religiösen Ansichten bedrängt werden darf“. Die Gewissensfreiheit wird anerkannt.

    Artikel : Die religiöse Freiheit

  • 1791

    Religionsfreiheit

    Gewissensfreiheit ist nicht gleichbedeutend mit Freiheit der Religionsausübung, einer kollektiven Praxis mit möglichen äußeren Erscheinungsformen, die die öffentliche Ordnung stören können. Die Verfassung von 1791 garantiert die Religionsfreiheit, die gesetzlich zu regeln ist.

    Artikel : Die Revolution und die Protestanten

  • 1802

    Grundlegende Bestimmungen in Ergänzung zum Konkordatsgesetz

    Am 18. September 1801 unterzeichnet Napoleon Bonaparte zusammen mit dem Papst das Konkordat. Am 8. April 1802 verkündet er die grundlegenden Bestimmungen, die das Leben der katholischen Kirche und der protestantischen und jüdischen Religion organisieren. Im Besonderen sehen sie die Besoldung der Geistlichen durch den Staat, die Zuteilung und Finanzierung der Gotteshäuser sowie die Vertretung der Gemeinden vor.

    Artikel : Das Konkordat

  • 1822

    Gründung der Société des missions évangéliques de Paris

    Am 4. November wird in Paris die Satzung der Missionsgesellschaft erlassen, deren Ziel die ermöglichte „Verbreitung des Evangeliums unter den Heiden“ ist. Die Gesellschaft gehört der Erweckungsbewegung an, die Gründungsmitglieder entstammen verschiedenen Nationalitäten. Das eigene Vermögen garantiert die Unabhängigkeit von den Pariser Konsistorien. Schon nach kurzer Zeit wird die Missionsgesellschaft in Frankreich und Afrika tätig und besitzt eine bedeutende Ausstrahlung.

    Artikel : Missionsgesellschaften

  • 1872

    Reformierte Synode von Paris

    Die erste Nationalsynode seit Aufhebung des Edikts von Nantes (1685). Diese Synode markiert einen Bruch zwischen der orthodoxen und liberalen Strömung des reformierten Protestantismus in Frankreich.

    Artikel : Die Zeit der Spaltungen

  • 1877

    Eine protestantische Theologiefakultät in Paris

    Zum ersten Mal wird in Paris eine protestantische Theologiefakultät eingerichtet. Zwei Faktoren wirken zusammen, der Wille, in Paris eine Lehreinrichtung für Theologie zu errichten und das Eintreffen zweier Dozenten aus Straßburg, die sich der deutschen Verwaltung nicht unterstellen wollen.

    Artikel : Die Theologische Fakultät von Paris

  • 1881

    Die Heilsarmee erreicht Frankreich

    Als in England entstandenes Werk zur Evangelisierung und sozialen Arbeit im einfachen Milieu wird sie 1881 von Catherine Booth in Frankreich gegründet. Der Methodistenpfarrer William Booth, der die Heilsarmee 1878 in London gegründet hatte, ist der Vater der manchmal „la Maréchale“ genannten Kate Booth. Nach militärischem Vorbild organisiert, beschäftigt die Heilsarmee in Frankreich heute ca. 3.500 Menschen in über 60 Einrichtungen.

    Artikel : Die Heilsarmee

     

  • 1895

    Gründung des Christlichen Studenten-Weltbundes (WSCF)

    John Mott gründet in New York den Christlichen Studenten-Weltbund. Als Treffpunkt verschiedener Gruppen junger Menschen definiert sich der WSCF als ökumenische Bewegung der Offenheit, des Zuhörens und der Bildung, die Studenten für die eventuellen Probleme des aktiven Lebens sensibilisiert.

    Artikel : Die protestantischen Frauen in der „Fédé“

  • 1898

    Gründung der Bewegung des sozialen Christentums

    Auf Initiative mehrerer Pfarrer, darunter Tommy Fallot, wird die Bewegung des sozialen Christentums gegründet. Das Ziel ist, den christlichen Glauben mit den konkreten Realitäten des sozialen Umfeldes zu konfrontieren. Im Speziellen geht es darum, mit den benachteiligten Milieus eine aktive und ökumenische Solidarität zu entwickeln. Die Bewegung gründet eine Zeitschrift, Christianisme social, die Artikel von Elie Gounelle, Wilfred Monod und Charles Gide sowie zahlreicher sozial engagierter Menschen veröffentlicht hat.

    Artikel : Das soziale Christentum

  • 1905

    Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat

    Das Gesetz vom 9. Dezember 1905 über die Trennung von Kirche und Staat realisiert und definiert die Laizität in Frankreich. Es garantiert die Religionsfreiheit im Geiste der Revolution von 1789, gibt ihr einen rechtlichen Rahmen und organisiert die Beziehungen zwischen der laizistischen Republik und den Kirchen jener Zeit. Der Protestantische Bund von Frankreich wird gegründet, der den Großteil der protestantischen Kirchen und Verbände vereint.

    Artikel : Die Trennung von Kirche und Staat

  • 1910

    Weltmissionskonferenz in Edinburgh

    Die verschiedenen protestantischen und anglikanischen Missionsgesellschaften kommen zusammen, um beim Werk der Evangelisierung der nichtchristlichen Welt jegliche Konkurrenz zu verhindern. Sie ist die Wiege des zunächst angelsächsisch dominierten und später globalisierten Ökumenismus und mündet 1948 in der Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen.

    Artikel : La conférence missionnaire mondiale d’Édimbourg (1910)

  • 1911

    Gründung des EEUDF

    Die verschiedenen protestantischen und anglikanischen Missionsgesellschaften kommen zusammen, um beim Werk der Evangelisierung der nichtchristlichen Welt jegliche Konkurrenz zu verhindern. Sie ist die Wiege des zunächst angelsächsisch dominierten und später globalisierten Ökumenismus und mündet 1948 in der Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen.

    Artikel : Die Pfadfinderinnenbewegung

  • 1934

    Barmer Theologische Erklärung

    Am 31. Mai versammeln sich Pastoren der Deutschen Evangelischen Kirche in einer geheimen Synode im Wuppertaler Stadtteil Barmen, Nordrhein-Westfalen. Im zum Teil von Karl Barth ausgearbeiteten Glaubenszeugnis erklären sie: „Wir verwerfen die falsche Lehre, als könne und müsse die Kirche als Quelle ihrer Verkündigung außer und neben diesem einen Worte Gottes auch noch andere Ereignisse und Mächte, Gestalten und Wahrheiten als Gottes Offenbarung anerkennen“. Somit bekennen sie ihre Opposition zur von Hitler auferlegten Kirche „Deutsche Christen“ und ganz besonders seinem arischen Paragrafen. Dies ist der Anfang der Bekennenden Kirche.

    Artikel : Karl Barth (1886-1968)

  • 1942

    Pastor Boegner setzt sich für die Juden ein

    Am 26. März schreibt Pastor Marc Boegner im Namen des Nationalrates der Reformierten Kirche von Frankreich, deren Vorsitz er führt, einen Brief an den Großrabbiner von Frankreich Isaïe Schwartz, um ihm seine Solidarität nach Verkündung der neuen antisemitischen Gesetze durch das Vichy-Regime zu bekunden: „Unsere Kirche, die seinerzeit jedes Leid der Verfolgung erfahren hat, verspürt ein glühendes Mitgefühl für Ihre Gemeinden, deren Glaubensfreiheit mancherorts ohnehin bereits eingeschränkt ist und deren Gläubige jetzt so jäh ins Unglück gestürzt wurden.“

    Artikel : Die Protestanten und die Verfolgung der Juden

  • 1948

    Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen

    Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) tritt in Amsterdam zu seiner Gründungsversammlung zusammen. Er ist die Frucht langer Arbeit, die 1910 auf der Missionskonferenz von Edinburgh begonnen wurde und seither innerhalb der aus der Reformation entstandenen Kirchen in zwei Strömungen, Glauben und Kirchenverfassung einerseits, Praktisches Christentum andererseits, geführt wird. Für diese Bewegungen schafft der Rat eine gemeinsame Plattform und empfängt die Vertreter der orthodoxen Kirchen. Die katholische Kirche nimmt allerdings nicht teil. Die Pastoren Marc Boegner und Willem Visser ’t Hooft wirken als Präsident bzw. Generalsekretär. Es wird beschlossen, den Sitz des ÖRK in Genf anzusiedeln.

    Artikel : Der Protestantismus in der Welt

  • 1952

    Albert Schweitzer, Friedensnobelpreis

    Albert Schweitzer (1875-1965), geboren in Straßburg, war ein Theologe (Professor an der theologischen Fakultät von Straßburg), Musiker (bekannter Organist), Philosoph (Experte Kants und europäischer Religionen) und Arzt, der in Lambaréné (Gabun) ein Krankenhaus gründete und geleitet hat. In seiner Rede bei der Entgegennahme des Friedensnobelpreises äußert er sich gegen das Atomrüsten.

    Artikel : Albert Schweitzer (1875-1965)

  • 1973

    Leuenberger Konkordie

    Die Unterzeichnung der Leuenberger Konkordie im Jahre 1973 auf dem Leuenberg bei Basel ist das Ergebnis von 1960 gestarteten Diskussionen zwischen Pastoren und Verantwortlichen lutherischer und reformierter Kirchen in Europa. Es wird anerkannt, dass die Lehrunterschiede des 16. Jahrhunderts zwischen Luthertum und Calvinismus zum Abendmahl ihre Aktualität verloren haben und die Trennung der Kirchen nicht mehr rechtfertigen. Die Leuenberger Konkordie ermöglichte die Gründung der Vereinten Protestantischen Kirche Frankreichs im Jahre 2013.

    Artikel : L’Église réformée de France

  • 1975

    Erscheinen der TOB: Ökumenische Bibelübersetzung auf Französisch

    Die Traduction œcuménique de la Bible en français (TOB) ist fertiggestellt. Die von katholischen, reformierten, lutherischen sowie, in etwas punktuellerer Form, orthodoxen Fachgruppen getragene Arbeit wurde durch beachtenswerte Umstände begünstigt: die Fortschritte bei der Bibelexegese, das Ereignis des Zweiten Vatikanischen Konzils, die aktive Beteiligung des Weltbundes der Bibelgesellschaften und der Editions du Cerf (vom Dominikanerorden geleitet).

    Artikel : Qu’est-ce-que La Bible ?

  • 1985

    Gründung des Rates der Christlichen Kirchen in Frankreich

    Der Conseil d’Eglises Chrétiennes en France (CECEF) setzt sich zusammen aus Vertretern der katholischen, evangelischen, orthodoxen und armenisch-apostolischen Kirche(n). Seine Mission ist es, das Nachdenken und ggf. gemeinsame Initiativen in drei Bereichen zu fördern: die christliche Präsenz in der Gesellschaft, Dienst und Zeugnis. Den Ko-Vorsitz des CECEF führen die Präsidenten der drei erstgenannten Vertretungen.

    Artikel : La Fédération protestante de France

  • 2006

    Gründung der Union der Protestantischen Kirchen von Elsass und Lothringen (UEPAL)

    Die lutherische Protestantische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses von Elsass und Lothringen (Église de la Confession d’Augsbourg d’Alsace et de Lorraine, ECAAL) und die Reformierte Kirche von Elsass und Lothringen (Église Réformée d’Alsace et de Lorraine, ERAL) behalten den Status aus ihrem Kirchenvertrag und gründen zur Wahrnehmung gemeinsamer Aktivitäten die Union des Églises Protestantes d’Alsace et de Lorraine (UEPAL).

    Artikel : Les Églises protestantes d’Alsace et de Lorraine (EPAL, EPCAAL et EPRAL)

  • 2010

    Gründung des Nationalrates der evangelikanischen Christen Frankreichs (CNEF)

    Der Conseil national des Evangéliques de France verbindet den Großteil der Vereinigungen evangelikaler Kirchen, darunter die Pfingstkirchen, insbesondere Assemblies of God. Manche dem CNEF angehörenden Kirchenvereinigungen sind auch Mitglieder des Protestantischen Bundes von Frankreich.

    Artikel : Le Conseil national des évangéliques de France (CNEF)

  • 2013

    Gründung der Vereinigten Protestantischen Kirche Frankreichs (EPUF)

    Eine lange Arbeit der Annäherung zwischen der Reformierten Kirche von Frankreich (Eglise réformée de France, ERF) und der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Frankreich (Eglise évangélique luthérienne de France, EELF) mündet in einer Union, die die Leuenberger Konkordie von 1973 ermöglicht hatte. Es gibt nur noch eine einzige Kirche: Eglise Protestante Unie de France – die lutherische und reformierte Gemeinschaft.

    Artikel : L’Église réformée de France