Die Entwicklung der Reformation
im Frankreich des 16. Jahrhunderts

Im 16. Jahrhundert erscheint eine Reform der katholischen Kirche unabdingbar.

Aber wie reformieren? Bis zu welchem Punkt?

Die theologischen Debatten führen zu mehreren Orientierungen der Reform:

  • zur Reform der Lehre mit ihrer lutherischen und reformierten Strömung,
  • zur radikalen Reform,
  • zum Reformismus mit der katholischen Gegenreformation.

Die wesentlichen Unterschiede liegen im Verhältnis zu Gott, im Heil und der Sündenvergebung, in der Art und Weise, wie die Bibel zu verstehen und zu interpretieren ist.

Das Königreich Frankreich bleibt überwiegend katholisch. Allerdings verstärkt sich trotz der Verfolgungen die reformatorische Strömung, und ab 1555 bilden sich reformierte Kirchen. Durch Calvin inspiriert nehmen sie ein Glaubensbekenntnis und eine Disziplin an, die ihre Organisationsregeln auf lokaler, provinzieller und nationaler Ebene bestimmen.

Der Gottesdienst folgt der calvinistischen Liturgie, sein Kernstück ist die vom Pastor gehaltene Predigt. Die Eucharistie mit Reichen von Brot und Wein wird nur vier Mal im Jahr gefeiert. Auch innerhalb der Familie werden Messen gefeiert.

Als Protestant des 16. Jahrhunderts hob man sich auf verschiedene Weise ab: zunächst durch sein Verhältnis zu Gott, ohne Vermittlung durch Heilige und Klerus, aber ebenfalls im Privatleben.