Die Literatur der Protestanten im 17. Jahrhundert

Im 17. Jahrhundert, in Folge des Edikts von Nantes, das den Protestanten das Bürgerrecht in Frankreich verleiht, sind die literarischen Werke von protestantischen Schriftstellern vor allem theologische und philosophische Schriften.

Moyse Amirault

Moyse Amirault (1596-1664) ist Pastor und Professor in der Akademie von Saumur. Er hat mehrere Werke veröffentlicht, darunter das „Lehrbuch der Religionen gegen diejenigen, die sie als nebensächlich erachten“ (1632) und die „Apologie für die der Religion“ 1647, eine heftige Verteidigung der Protestanten, die angeklagt waren, die königliche Autorität anzufechten.

Charles Drelincourt

Charles Drelincourt (1595-1669) ist der Pastor der berühmten Kirche von Charenton. Seine Werke haben einen großen Bekanntheitsgrad erreicht und sind in mehrere Sprachen übersetzt worden. Es handelt sich um den „Katechismus  und die geläufige Lehre  über die Hauptpunkte der christlichen Religion“ (1642,  um die „Bekanntmachung der Streitigkeiten und Vorgehensweisen der Missionare „(1651) und um den „Trost der gläubigen Seele gegen die Schrecken“.

Das Exil religionis causa

Gegen Ende des Jahrhunderts siedeln sich ebenfalls auf philosophischem und theologischem Gebiet die beiden größten Schriftsteller des protestantischen Denkens an: Pierre Bayle, vor allem bekannt für sein „Historisches und kritisches Wörterbuch“ und Pierre Jurieu für seine „Kritische Geschichte der Dogmen und des Gottesdienstes „(1704) und für seine „Hirtenbriefe an die Gläubigen die unter der babylonischen Gefangenschaft seufzen“ (1686 -1689). Beide haben in den Niederlanden Exil gesucht, während die religiösen Freiheiten in Frankreich nach und nach beschnitten wurden bis zur Aufhebung des Edikts von Nantes 1685, die den Protestantismus im ganzen Land verbietet.

Briefe, Chroniken und  Memoiren

Unter den Literaten muss auch Valentin Conrart (1603-12675) erwähnt werden, der eine wichtige Rolle in der Literaturwelt  seiner Zeit gespielt hat. Er hat aber zu seinen Lebzeiten nichts veröffentlicht. Zu erwähnen ist auch Théophraste Renaudot (1684-1553), der als der erste französische Journalist angesehen wird und 1631 die Gazette de France gegründet hat. Und in einem anderen Register Gédéon Tallemont des Reaux (1619-1690), der in seinen „Geschichtchen“ die Gesellschaft seiner Zeit sehr farbenfroh und realistisch darstellt, oder Maximilien de Béthune, Herzog von Sully (1560-1641), der in seinen Aufzeichnungen mit dem Titel „Königliche Ökonomie“ seine Eigenschaften als brillanter Memoirenschreiber offenbart.

Dazugehörige Vermerke

Pierre Jurieu (1637-1713)

Als Pastor im Refuge machte sich Pierre Jurieu zum Verteidiger des Rechts der Nationen.

Pierre Bayle (1647-1706)

Sein Eintreten für Toleranz und die von ihm praktizierte kritische Geschichtsschreibung machen ihn zu einem Vorläufer der Aufklärung.

Charles Drelincourt (1595-1669)

Drelincourts ganze Laufbahn als Schriftsteller und Pastor spielte sich im Dienst der reformierten Kirchen ab.

Valentin Conrart (1603-1675)

Der Literat Valentin Conrart war der erste Sekretär auf Lebenszeit der Académie française.

Gédéon Tallemant des Réaux (1619-1692)

Das Werk dieses protestantischen Schriftstellers, der zwischen satirischer Beobachtung und Anekdote schwankte, litt unter dem Ruf der Leichtfertigkeit und wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts anerkannt. Sein persönliches Leben wurde...

Théophraste Renaudot (1584-1653)

Théophraste Renaudot, königlicher Arzt, ist vor allem als erster französischer Journalist bekannt. Er gründet 1631 die ‚Gazette de France‘.

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