Midi-Pyrénées
Protestantische Kirche von Salin in Toulouse (Haute-Garonne)
Die heutige protestantische Kirche von Salin ist im ehemaligen Gebäude der königlichen Finanzbehörde, das 1272 gebaut wurde, als sich der Graf von Toulouse den Karpetingern anschließt, untergebracht. Sie wird bis zur Revolution als solche genutzt.
1792 werden die Gebäude und Gärten dem Staat zugeteilt und als Nationaleigentum verkauft. 1806 erwerben die Nonnen von Notre-Dame, genannt die Damen von Salin, das Kloster und die Kirche Saint-Antoine du Salin und das angrenzende Finanzgebäude.
1904 wird durch das Gesetz der Trennung von Kirchen und Staat der Nonnenorden aufgelöst, die Güter werden in acht Teilen verkauft. Zwei protestantische Händler erwerben wieder das Finanzgebäude, überlassen es dann einer kulturellen Vereinigung, die es vom Architekten Léon Daurès im neu-gotischen Stil zur Kirche umgestalten lässt. Die protestantische Kirche von Salin, die unter Denkmalschutz steht, dient noch immer der reformierten Religion,
Protestantische Kirche der Karmeliter in Montauban (Tarn-et-Garonne)
1560 verjagt die reformierte Gemeinschaft von Montauban den Klerus, besetzt und plündert die Kirchen. Die Karmeliter verlassen ihr Kloster 1561 und kehren erst 1635 zurück. Das Kloster und seine Kapelle werden dann neu aufgebaut.
In der Revolutionszeit wird die Kapelle der Karmeliter von einem protestantischen Händler namens Lauzet erworben. Am 20. Januar 1793 erlangt Jeanbon Saint-André, Pfarrer und Konventsmitglied, die offizielle Rückgabe der Kapelle an die Protestanten ; sie wird zur protestantischen Kirche Carmes.
Protestantische Kirche der Augustiner in Montauban (Tarn-et-Garonne)
Wie die Karmeliter lassen die Augustiner ihr Kloster nach 1632 wieder aufbauen. Die neue Kapelle wird 1665 geweiht. In der Revolutionszeit wird die Kapelle zur protestantischen Kirche. Drei Emporen werden dann hinzugefügt. Diese Kirche wird heute nicht mehr benutzt.
Protestantische Kirche Jean Calvin oder Fakultätskirche in Montauban (Tarn-et-Garonne)
Ein Kloster für die Klarissen wird 1640 gebaut. Nach der Widerrufung werden protestantische Mädchen im Dachgeschoss eingesperrt, um sie zur Abschwörung zu zwingen.
Während der Revolutionszeit von 1793 bis 1795 dient das Kloster als Gefängnis.
Am 5. Juni 1810 gibt ein kaiserliches Dekret das Gebäude an die Protestanten. Die Kapelle der Klarissen wird reformierte Kultstätte. Eine Fakultät für protestantische Theologie, danach ein Jean Calvin Kolleg werden dort eröffnet.
1847 werden die Gebäude restauriert. Das ehemalige Kloster der Klarissen wird Fakultät und die Kapelle wird wie heute für den reformierten Gottesdienst genutzt.
Die Ausschmückung im Inneren der Kapelle ist bemerkenswert. Die Wände sind mit geschnitzten Eichepaneelen bedeckt. Das Stuckdekor soll auf den Bildhauer Ingres, Vater des Malers, zurückgehen. Auf der oberen Vertäfelung stellen Schmuckelemente aus Gips, die aus dem Jahr 1685 stammen und dem Bildhauer Dussaud zugeschrieben werden, Kultgegenstände, musikalische Attribute, Knoten aus Bändern dar. Die Trompe- l’œil Malerei der Decke ist sehr gelungen. Diese Kirche wird heute noch genutzt.
Protestantische Kirche von Castres (Tarn)
Im 16. Jahrhundert spielt sich in dieser kleinen Stadt im südlichen Zentralmassiv zwischen den Protestanten und den Katholiken ein Bruderkrieg ab. Diesen Sicherheitsplatz der Protestanten beraubt Richelieu seiner Befestigungsanlagen und Louis XIII. beschließt, dort wieder den Katholizismus einzuführen.
Die Kapuziner gründen dort ein Kloster, das bis zur Revolution sehr aktiv ist. 1791 wird das Kloster Gemeindeeigentum, die Kapelle verliert ihr Mobiliar und dient als Zwischenlager für Salpeter oder als Scheune für Viehfutter.
1795 versammeln sich die Protestanten in einer Scheune oder in Privathäusern. Das Gesetz vom 11. Prairial des Jahres III berechtigt sie, von der Stadtverwaltung eine Räumlichkeit für den Gottesdienst zu fordern. Als man ihnen die Kapelle der Kapuziner vorschlägt, akzeptiert sie die reformierte Gemeinschaft mit Freude. Sie machen sie zu ihrer Kirche. Das Gewölbe im Inneren wird aufgegeben und durch eine flache Decke ersetzt.
Über dem Eingangsportal befinden sich noch die Insignien des Kapuzinerordens : zwei gekreuzte Arme mit den Stigmata, über denen ein Kreuz steht, von dem Strahlen ausgehen.
Des éléments du cloître des capucins subsistent dans la cour intérieure de l’hôtel Armand Guibal.
L’ancienne chapelle des Capucins est toujours le Temple protestant de Castres.
Orthez (Pyrénées-Atlantiques)
In der Reformationszeit verwenden die Protestanten katholische Kirchen für ihren Gottesdienst, Kirche Saint Pierre, Kirche der Jakobiner und derKapuziner.Nach der Annektierung des Béam 1620 gibt Louis XIII. diese Kirchen an die Katholiken zurück.
Eine 1624 außerhalb der Stadtmauern gebaute protestantische Kirche wird nach der Widerrufung des Edikts von Nantes (1685) zerstört.
Nach dem Toleranzedikt (1787) bauen die Protestanten in der Rue des Innocents einen großen Saal, der 28m lang, 10m breit und 9m hoch ist und 1790 als Kirche eingeweiht wird.
1793 wird das Gebäude zu einem Stall für die Pferde der Husaren, die in der Stadt in Garnison liegen, umfunktioniert. Von 1794 bis 1800 ist die protestantische Kirche geschlossen. Bei ihrer Wiedereröffnung wird sie restauriert. Ein großes steinernes Portal wird ihr hinzugefügt. Von 1811 bis 1815, wird sie von neuem als Pferdestall genutzt.
Die Kirche wird 1815 erneut restauriert, ihre Fassade wird durch ein neuklassizistisches Peristyl mit drei Arkaden geschmückt, und Louis XVIII. schenkt der Gemeinde das Portalgitter mit seinem Monogramm. Das ist die heutige reformierte Kirche.
Midi-Pyrénées
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Bibliographie
- Bücher
- LAURENT René, Promenade à travers les temples de France, Les Presses du Languedoc, Millau, 1996, p. 520
Dazugehörige Vermerke
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Erinnerungsorte in der Region Midi-Pyrénées
Die Region Midi-Pyrénées reicht von den Pyrenäen bis zum Zentralmassiv und zum Limousin und vereint die Départements Hautes-Pyrénées (Nr. 65), Gers (32), Haute-Garonne (31), Tarn (81), Tarn-Garonne (82), Lot (47)...