Martin Luther (1483-1546)
Martin Luther ist der geistige Vater der Reformation oder genauer der protestantischen Reformbewegung. Der gesamte Protestantismus beruft sich auf ihn. Luther hat dafür die theologischen Fundamente gelegt. Die Reformbewegung verbreitet sich im Heiligen Römischen Reich zur Zeit Karls des Fünften Dank der Unterstützung durch protestantische Fürsten und freie Städte.
Der Augustinermönch und der Akademiker
Martin Luther kam am 10 November 1483 in Eisleben zur Welt, einer kleinen Stadt westlich von Halle (Sachsen-Anhalt), als Angehöriger einer Bauernfamilie. Sein Vater, dem sehr am sozialen Aufstieg seiner Familie lag, war ursprünglich Grubenarbeiter in einem Kupferbergwerk. Luther studiert zunächst in Eisenach und dann an der Universität zu Erfurt, wo er sich zum Jurastudium eingeschrieben hatte. 1505 hat er ein besonderes Erlebnis bei einem Gewitter: zu Tode erschrocken durch einen Blitzeinschlag, der nur wenige Meter neben ihm in die Erde fuhr, schwor er, Mönch zu werden, wenn er lebendig davon käme. Nur wenige Tage später klopfte er gegen den Willen seines Vaters und ohne diesen davon vorher in Kenntnis zu setzen, an die Tür der Augustinermönche in Erfurt. 1506 tritt er dem Orden bei, und 1507 wird er als Priester ordiniert. Nach einem Aufenthalt in Wittenberg wo er sein Theologiestudium mit dem Bachelor beendet, kehrt er 1509 wieder ins Kloster in Erfurt zurück.
1510 wird er, zusammen mit einem Ordensbruder, wegen einer internen Streiterei in der Klostergemeinschaft der Augustiner nach Rom geschickt. Vielleicht beobachtet er mit Erschütterung den Mangel an Besinnung und Andacht der Priester und den luxuriösen Lebensstil der Kardinale. Auf alle Fälle kommen ihm Zweifel an der Wirksamkeit des Betens für die Seelen im Fegefeuer. 1512 hat er den Status eines Jungpriesters in Wittenberg, bereitet seinen Doktor in Theologie vor und erhält diesen Titel im Jahr darauf. Er gibt in der Folgezeit an der Universität Kurse in Theologie, die sich mit den Psalmen und den Briefen an die Römer, die Galater und an die Hebräer befassen. 1513 wird er zum Professor ernannt und 1515 folgt die Berufung zum Vikar der Augustiner in Deutschland. Im selben Jahr formuliert Luther erstmals in der „Lehre über die Briefe an die Römer“ seine These, dass der Mensch zugleich gerecht und sündig ist.
Luther verlässt den Orden der Augustiner 1525, wenige Zeit vor seiner Heirat.
Der Aushang der 95 Thesen gegen den Ablasshandel
Im Jahre 1515 erneuert der Papst Leo der Zehnte das Dekret über die vollständige Vergebung der Sünden durch den Ablass, wie es sein Vorgänger Julius der Zweite verkündet hatte, um die Finanzierung des Baus des Peterdoms in Rom zu finanzieren. 1516 hatte der Dominikanermönch Tetzel eine Rundreise durch Deutschland unternommen, um Titel des Schuldenablasses zu verkaufen : für die Lebenden Vergebung der Sünden und Erlass der zeitlichen Strafen ohne Reue oder Beichte, für die Verstorbenen begrenzter Aufenthalt im Fegefeuer, das alles gegen die Abgabe eines festgelegten Geldbetrags an die Kirche. Diese Vorgehensweise findet Kritik und Anfechtung, besonders durch den Kurfürsten von Sachsen, Friedrich den Weisen, der den Verkauf von Ablässen innerhalb der Grenzen seines Landes verbietet. Luther geht in seiner Missbilligung noch weiter, indem er am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen veröffentlicht, die er selbst an der Tür der Kapelle des Schlosses zu Wittenberg anschlägt. Über die Kritik am Handel mit Ablassbriefen hinaus, gegen den sich schon andere vor ihm ausgesprochen hatten, verwirft er die Theologie der guten Werke : dem Sünder wird nicht auf Grund von guten Taten vergeben. Die Gerechtigkeit Gottes, die den Sünder bestraft, plagt Luther mit Gewissensbissen, er ist bei seiner Bibellektüre zur Auffassung gekommen, dass der Mensch durch den wahren Glauben gerecht wird, der ein Geschenk Gottes ist. Das entspricht der Enthüllung, die Luther bei seiner Erzählung vom Erlebnis im Turm erwähnt, dessen genauer Zeitpunkt und Ort allerdings unbekannt bleiben (zwischen 1512 und 1519).
Der Bruch mit Rom
Luthers Thesen werden vom Vizekanzler der Universität zu Ingolstadt, dem katholischen Theologen und Rhetoriker Johannes Eck kritisiert. Der Papst legt dem Obersten des Augustinerordens nahe, Luther zur Vernunft zu bringen. Luther wird aufgefordert in Rom zu erscheinen, aber Friedrich von Sachsen verlangt und erreicht, dass er in Deutschland einem Gericht gestellt wird. Der Papst beauftragt den Dominikaner und Kardinal Thomas Cajetan, Luther beim Augsburger Reichstag öffentlich zu verhören. Nach der Sitzung des Reichtages im Oktober 1518 verfasst Luther einen Brief an den „schlecht informierten Papst um den Papst besser zu informieren“, und verlässt heimlich die Stadt; aber der Papst antwortet mit der Bulle „Cum Postquam“, in der die Thesen Luthers verworfen werden und Friedrich der Weise aufgefordert, Luther auszuliefern. Der Kurfürst verbietet es aber Luther, Deutschland zu verlassen. Durch den Tod des Kaisers Maximilian im Januar 1519 erhält sein Verbot mehr Gewicht, denn der Enkel Maximilians, Karl der Erste von Spanien, der zukünftige Kaiser Karl der Fünfte, benötigt die Unterstützung des sächsischen Kurfürsten, um sich gegen den anderen Amtskandidaten, Franz den Ersten von Frankreich, zu behaupten, denn die Berufung zum Kaiser des Reiches wird per Wahl bestimmt.
Aber die Polemik fängt bald von neuem an. Im Laufe eines öffentlichen Disputs in Leipzig mit Johann Eck, bestätigt Luther, dass für ihn die Bibel allein Autorität hat. In Antwort auf seine Abhandlung „über das Amt des Papstes in Rom“ fordert die päpstliche Bulle „Exsurge Domine“ ihn auf, seine Worte zurückzunehmen. Luther schmeisst die Bulle jedoch einfach ins Feuer.
Der Reichstag zu Worms
Zur gleichen Zeit in der das Gedankengut Luthers sich allmählich in Deutschland und über Deutschland hinaus verbreitet, wird gegen Luther und seine Anhänger am 3. Januar 1521 mit der Bulle „Decet romanum pontificem“ der Kirchenbann ausgesprochen. Trotz dringlicher Aufforderungen des Nuntius weigert sich Karl der Fünfte, Luther an Rom auszuliefern, aber er bestellt ihn vor den Reichstag in Worms, dem er selbst beiwohnt, und sichert ihm dazu freies Geleit zu. Im April 1521 weigert sich Luther vor diesem Reichstag, abzuschwören und seine Schriften zu verwerfen : „Ich kann und will mich nicht widerrufen, denn es ist weder sicher noch ratsam gegen sein eigenes Gewissen zu handeln.“ Karl der Fünfte ist zwar wütend ob dieser Haltung, aber er lässt Luther ziehen. Dennoch spricht er gegen ihn einen Monat später den Bann aus. Friedrich der Weise, der grosse Sympathie für Luther hegt, lässt ihn entführen und bringt ihn heimlich auf seinem Schloss Wartburg, bei Eisenach, in Sicherheit. Luther verbringt hier fast ein Jahr, von Mai 1521 bis März 1522. Für Luther wird es eine Zeit intensiver Aktivität, zahlreiche Schriften über das religiöse Leben und über die Ehe entstehen, und vor allem beschäftigt er sich mit der Übersetzung des Neuen Testaments in die deutsche Sprache.
Auf dem Weg zu einer evangelischen Kirche
Luther ist beunruhigt durch die tiefgreifenden Veränderungen des Gottesdienstes wie sie Andreas Bodenstein von Karlstadt verlangt. Dieser war ein radikaler Reformator, der ebenfalls, schon etwas früher als Luther, Thesen veröffentlicht hatte, und er setzte sich während Luthers erzwungenem Aufenthalt auf der Wartburg an die Spitze der Bewegung der Reform. Trotz der Mahnungen Friedrichs des Weisen zur Besonnenheit und zu Vorsicht kehrt Luther nach Wittenberg zurück und macht sich in seiner Mönchskleidung ans Werk zu predigen.
Um bei den Gläubigen Gewissensbisse zu verhindern, führt er nur allmählich Änderungen im Ablauf und Inhalt des Gottesdienstes ein. Für eine Zeit hält er die lateinische Sprache für den Gottesdienst bei und auch die liturgische Bekleidung, führt dann aber die deutsche Sprache vor allem für die Predigt ein. Aber Luther liegt daran, dem Abendmahl seinen Charakter einer Opferdarbringung an Gott zu nehmen. Die Gläubigen nehmen daran jetzt mit Gesang teil.
1523 entwickelt er in seinem Werk über „die zeitweilige Autorität und die beschränkte Gehorsamspflicht die man ihm schuldet“ seine Theorie über die zwei Arten der Herrschaft, nach welcher die zeitliche und die geistige Macht komplementär sind ohne sich gegenseitig auszugrenzen : die eine richtet sich an die gläubigen Menschen, wohingegen die andere die Rolle zukommt, das Böse im Mensch in Schach zu halten. Diese Unterscheidung, welche die Theokratie ausgrenzt, ist nach dem Geschmack der deutschen Fürsten, die vom Reformgedankengut angezogen sind.
Luthers Nachricht findet auch in den freien Städten grossen Anklang.
Der Aufruf an die Adeligen und die Revolte des deutschen Adels
Luthers Aufruf „an die Adeligen deutscher Nation“, den er 1520 veröffentlicht, und der von der weltlichen Macht und der Kirche handelt, hatte bei vielen Adeligen, die sich lossagen wollen vom Kaiser, von den Fürsten und Kurfürsten, oder von den freien Städten, grosse Hoffnungen erweckt. Sie glaubten in Luther einen Verbündeten gefunden zu haben. 1522 bricht eine Revolte der deutschen Adeligen aus, sie besetzen die Ländereien des Bischofs zu Trier. Luther, der keine Reform durch Gewalt herbeiführen wollte, unterstützt die Revolte nicht.
Der Bauernaufstand
1524 kommt es in Süddeutschland zum Bauernaufstand, die Bauern verlangen eine Senkung der Steuern, weniger Frondienste und die alleinige Geltung der Heiligen Schrift. Die zum Aufstand treibende Kraft ist Thomas Müntzer, ein ehemaliger Mönch und Anhänger radikaler Reformgedanken. Angesichts des Bauernkrieges ruft Luther zum Frieden auf, in seiner „Friedensermahnung bezüglich der zwölf Artikel der schwäbischen Bauernschaft“ zeigt er anklagend auf die falschen Propheten, die das Volk täuschen und verurteilt die Revolte, die das Zentrum und den Süden Deutschlands in ein Blutbad verwandeln. Er bezeichnet den Aufstand als das Werk des Teufels, obwohl er selbst beschuldigt wird sie durch sein Gedankengut entzündet zu haben. Die Bauern werden besiegt, ihre Bestrafung ist grausam, und Müntzer wird öffentlich enthauptet.
Der erste Reichstag zu Speyer
1525 war Franz der Erste besiegt worden und bei Pavia gefangen genommen. Nach seiner Befreiung im Jahre 1526 gründet er mit England, Florenz, Venedig, Mailand und dem Papst Clemens dem Siebten die Liga von Cognac gegen Spanien, womit er Karl den Fünften schwächt. Dessen Bruder Ferdinand, der ihn beim Reichstag zu Speyer 1526 vertritt, unterzeichnet die provisorische Aufhebung des Reichsbanns gegen Luther, während die Reichsfürsten freie Religionsausübung in ihren Ländern erwirken.
Also konnte sich die neue evangelische Kirche jetzt konkretisieren.
Der Aufbau der Kirche
Im Gebiet der Länder und Städte, welche die Ideen Luthers übernommen haben, ist es jetzt angezeigt die Gemeinden zu besuchen, die nicht mehr den Bischöfen unterstellt sind, damit die guten Sitten der Pfarrer und die Orthodoxie ihrer Doktrin überwacht werden und um sich der finanziellen Beteiligung der Gläubigen zu versichern. Schon 1524 plant Johann-Friedrich von Sachsen, der Regent von Thüringen, die Nennung von Gesandten. Luther stimmt zunächst dagegen, bald jedoch akzeptiert er, dass der Fürst oder der jeweilige Magistrat der Gemeinde eine Kommission von Inspektoren benennen, die sich aus Theologen und Juristen zusammensetzt, um das Leben in den Gemeinden der neuen evangelischen Kirchen zu überwachen.
Die Besuche in den Gemeinden bringen die Notwendigkeit zu Tage, den Wortlaut für eine Glaubensdoktrin zu formulieren. Luther verfasst deshalb zwei pädagogische Werke : den „deutschen Katechismus“ oder „Grossen Katechismus“, und den „Kleinen Katechismus zur Nutzung durch die Pfarrer und die weniger ausgebildeten Laienprediger“.
Es ist dies auch die Epoche eines Streits zwischen Luther und Erasmus, der in seiner „Abhandlung des freien Schiedsrichters“ Position bezogen hatte gegen die Reform (1525).
Der zweite Reichstag zu Speyer
Nach der Plünderung Roms von 1527 durch die rebellischen Truppen Karls des Fünften und im Hinblick auf eine Friedensperspektive mit Frankreich, beruft Karl einen zweiten Reichstag nach Speyer ein, gezielt mit katholischer Mehrheit,. Er möchte das Edit von Worms, das Luther den Reichsbann auflegte, wider in Kraft setzen. Doch die von der Reform angetane Minderheit des Reichstags „protestiert“ und versichert, dass sie keinem Erlass und keinem Dekret zustimmen wird, das Gott, seinem Heiligen Wort, dem Heil der Seelen oder dem guten Gewissen widerspricht. So ist die Bezeichnung „Protestanten“ zustande gekommen.
Das Kolloquium zu Marburg
Im Kaiserreich vereinen die Protestanten fünf Fürsten und vierzehn freie Städte, darunter Strasbourg.
1529 wird Wien von den Türken unter Suleiman dem Herrlichen belagert. Luther ist, wie auch der Kurfürst von Sachsen, Johannes der Gleichmütige, dem Kaiserreich sehr verbunden. Er wünschte keine politische protestantische Verbindung, aber es schien ihm nützlich Einheit in der Doktrin zu finden : das ist das Ziel des Kolloquiums von Marburg im Oktober 1529, das mit einer gemeinsamen Erklärung schliesst, aber Abweichungen in der Auffassung der Frage des Abendmahls bestehen lässt. Luther bleibt bei der Vorstellung einer wirklichen Gegenwart Jesu, nicht nur einer symbolischen, im Brot und im Wein der Kommunion. Darin unterscheidet er sich wesentlich von anderen Reformatoren, wie etwa Ulrich Zwingli.
Das Augsburger Glaubensbekenntnis
Im Verlauf der Sommermonate 1530 lädt Karl der Fünfte zum Reichstag nach Augsburg ein, um eine Schlichtung zwischen den Katholiken und den Protestanten im Innern seines Reiches zu versuchen. Luther lässt sich durch Melanchthon (1497-1560) vertreten, der ein Glaubensbekenntnis vorträgt, das sich an den Gedanken Luthers orientiert und unter der Bezeichnung „Augsburger Glaubensbekenntnis“ bekannt ist; dieses Bekenntnis bestätigt den universalen Charakter des lutherischen Glaubens. Der Kaiser erkennt das Glaubensbekenntnis nicht an und verlangt, dass die Protestanten zum Katholizismus zurückkehren. Luther beauftragt daraufhin Melanchthon eine Verteidigung der Augsburger Konfession zu verfassen. Karl der Fünfte ist verstimmt, setzt das Wormser Edit gegen Luther wieder in Kraft und ermahnt die Protestanten sich vor dem 15. April 1531 seinen Forderungen zu unterwerfen. Die Kurfürsten von Sachsen und von Hessen verweigern dies und bilden die Liga von Schmalkalden. Der Kaiser erkennt im Juli 1532 den Friedensvertrag zu Nürnberg an.
Die Einheit der Doktrin der Reformbewegung im Reich wird beim Kolloquium in Wittenberg im Jahre 1536 von neuem angesprochen, Luther, Melanchthon, Bucer und Capiton nehmen daran teil : das Übereinkommen von Wittenberg gesteht zu dass der Körper und das Blut Jesu wahrhaftig im Brot und im Wein der Kommunion gegenwärtig sind. Die Auffassung der reformierten Bewegung Zwinglis ist nicht vertreten. 1537 folgt die Redaktion Luthers seiner Hauptthesen, die unter dem Begriff der „Artikel von Schmalkalden“ bekannt sind, um damit die Position der Reformierten für ein Konzil vorzubereiten, dass sich erst acht Jahre später, im Jahr 1545, in Trient zustande kommt.
Der Mensch Luther
Luther heiratet am 13. Juni 1525 Katherina Bora, eine ehemalige Ordensschwester, mit der er sechs Kinder hat.
Während der letzten Jahre seines Lebens greift er mit grosser Heftigkeit die Türken, die Papisten und die Juden an.
Im Laufe eines bewegten Lebens in dem es an Gefahren nicht fehlte, und das ein beständiger Wechsel war zwischen Zeiten der Zuversicht und Zeiten der Angst und sogar der Depression, hat Luther stets mehr seine Lebensaufgabe erkannt. Zunächst war er ein protestierender Oppositioneller und wegen Ketzerei verurteilt, er hat dann im Bauernkrieg die Seite der Landesfürsten vertreten und den Grundstein gelegt für die Strukturierung und den Aufbau einer erneuerten Kirche.
Als hervorragender Geisteswissenschaftler, Theologe, Prediger und Schriftsteller hat er eine Begabung sich in einer gut verständlichen Sprache auszudrücken, und das sowohl auf Lateinisch als auch auf Deutsch. Er hinterlässt ein umfangreiches Werk von mehr al 600 Titeln, die alle der Vermittlung seiner religiösen Nachricht dienen sollen.
Bei seiner Tätigkeit als Musiker hat er eine Reihe von 36 Kirchenliedern in deutscher Sprache komponiert, die von den versammelten Gläubigen gemeinsam gesungen werden sollen, womit er allgemein zur Entwicklung der deutschen Musik beigetragen hat. Das bekannteste Lied ist die Hymne „Ein feste Burg ist unser Gott“.
Er stirbt am 18 Februar 1546 in Eisleben, seiner Geburtsstadt, zu einem Zeitpunkt, zu dem die protestantische Reform voll im Gange war und bereits eine umfassende Erneuerung der Spiritualität erbracht hatte.
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