Die Ostkirchen
Es gibt eine Vielzahl von Ostkirchen, darunter zahlreiche Zweige, die mit der Römisch-katholischen Kirche vereint sind.
Das östliche Christentum
Das östliche Christentum bezeichnet die Gesamtheit aller Kirchen, die sich in den östlichen Provinzen des Römischen Reiches entwickelt haben, dann darüberhinaus im Nahen Osten, in Armenien und in Asien. Charakteristisch für dieses Christentum ist eine nicht zentralisierte Organisation: Riten und Traditionen sind also sehr unterschiedlich.
An den großen Zweigen des Christentums haben sich zahlreiche Äste mit ebensovielen verschiedenen Bezeichnungen entwickelt. Daraus ergibt sich eine Überfülle von Kirchen im Osten.
Man kann sie in drei Gruppen einteilen:
- Kirchen der orthodoxen Gemeinschaft
- unabhängige Kirchen
- Kirchen, die sich mit Rom vereint haben
Legende
A : Christen nestorianischer Herkunft A’ : Katholiken nestorianischer Herkunft
B : Christen monophysitischer Herkunft B’ : Katholiken monophysitischen Ursprungs
C : Katholiken orthodoxer Herkunft D : Katholiken vor dem Ostschisma
E : Christen malabarischer katholischer Herkunft F : Katholiken malankarischer Herkunft
G : Katholiken des lateinischen Patriarchats von Jerusalem
Viele östliche Christen sind vor langer Zeit oder vor kurzem ausgewandert, um vor Verfolgung oder Konflikten zu fliehen und große Diasporas zu schaffen.
Überblick über die Ostkirchen
Die Christen der Gruppe A, B und E gehören zu den unabhängigen Ostkirchen.
Die Christen der Gruppen A‘, B‘, C und D gehören zu den mit Rom vereinten Kirchen.
Während die Gruppe D vor dem Morgenländischen Schisma mit Rom vereint war, haben sich die Gruppen A‘, B‘ C und F im Laufe ihrer Geschichte Rom angenähert; an der Spitze mehrerer dieser Kirchen stehen Patriarchen.
Die Christen der Gruppe F sind Teil eines Patriarchats der katholischen Kirche.
Ostkirchen Daten
A: Christen nestorianischer Herkunft:
Christen der Ostkirche1 → Assyrer 431/1553
A‘: Katholiken nestorianischer Herkunft:
Chaldäer 1553
B: Christen monophysitischer Herkunft:
- Kopten → Orthodoxe Kopten 451/1824
- Äthiopier → Orthodoxe Äthiopier 451/1839
- Syriaker → Syriakische Jakobiten 512/1783
- Gregorianer → Apostolische Armenier 555/1441
B‘: Katholiken monophysitischer Herkunft:
- Katholische Kopten 1824
- Katholische Äthiopier 1839
- Katholische Syriaker 1783
- Katholische Armenier 1742
C: Katholiken orthodoxer Herkunft:
- Griechische Katholiken der Ukraine 1596
- Griechische Katholiken Rumäniens 1688
- Griechisch-melkitische Katholiken 1724
D: Katholiken vor dem Morgenländischen Schisma:
- Malabarer2 oder Syro-Malabarer mit chaldäischem Ritus 431
- Maroniten Jahrhundert
E: Christen katholischer malabarischer Herkunft (D1):
Jakobitische Malankaren 1653
F: Katholiken malankarisch-jakobitischer Herkunft (E):
Katholische Malankaren 1930
G: Aus dem Ersten Kreuzzug hervorgegangene Katholiken:
Lateiner (lateinisches Patriarchat Jerusalems) 1099
Anmerkungen:
1 Sehr alte Kirche, die Indien und China evangelisierte; sie trennte sich 431 von der nestorianischen Kirche ab.
2 Vor 431 mit der Ostkirche verbunden; sie bestehen heute noch in Kerala (Südindien).
Bibliographie
- Bücher
Dazugehörige Rundgänge
-
Verwandschafts beziehungen zwischen den christlichen Konfessionen
Seit seinen Anfängen ist das Christentum durch eine große Verschiedenartigkeit in Lehre und Ritus gekennzeichnet. Diese Verschiedenartigkeit ist der Ursprung von Kontroversen und Schismen, deren wichtigste das die Orthodoxen und...
Dazugehörige Vermerke
-
Die Zweige des Christentums
In Palästina innerhalb des Judentums entstanden, behauptet sich das Christentum nach und nach im Römischen Reich und verbreitet sich dann in der ganzen Welt. Seine Entwicklung wird von einer großen... -
Die ersten Schismen innerhalb des Christentums
Das Christentum entwickelt sich im Römischen Reich sehr schnell und sehr vielseitig. Streitereien entstehen, die durch ökumenische Konzile beigelegt werden. Diese definieren die richtige Lehre und verdammen die anderen. Sie... -
Le dialogue œcuménique
À partir du début du XXe siècle, de multiples relations œcuméniques, bilatérales et multilatérales, s’instaurent entre les Églises chrétiennes.