Familie und Studium
Karl Barth wurde am 10. Mai 1886 in Basel geboren. In seiner Familie gab es sowohl mütterlicherseits (Sartorius, unter anderem mit Jacob Burkhardt verwandt) als auch väterlicherseits zahlreiche Akademiker und reformierte Pastoren (darunter einige, die dem liberalen Protestantismus jener Zeit kritisch gegenüber standen).
Nach seiner Schulzeit in Bern nahm der junge Karl Barth dort ein Theologiestudium auf, das er bald darauf in Berlin fortsetzte, wo er die Vorlesungen von Adolf von Harnack (1851-1930) besuchte, der einer der wichtigsten Vordenker der historisch-kritischen Schule sowie der liberalen Theologie war. Danach ging Barth nach Tübingen und daraufhin nach Marburg. Er wurde dort zum Schüler von Wilhelm Hermann (1846-1922), auf dessen Unterricht er sich später ständig bezog. Neben seinem vertieften Studium theologischer Werke seiner Zeitgenossen arbeitete er sich in das Werk Calvins ein, was ihn in seinem reformierten Glauben bestärkte.
In der Kirchengemeinde von Safenwill
Nachdem er einige Zeit die Marburger Universitätszeitschrift Die christliche Welt geleitet hatte, wurde er 1911 als Pastor an die reformierte Kirche von Safenwill berufen, einer kleinen Industriestadt im Kanton Aargau im Norden der Deutschschweiz. Dort lernte er die Lebenswirklichkeit seiner Gemeindeglieder, die meist Fabrikarbeiter waren, kennen und erfuhr von den Bedrückungen und Ungerechtigkeiten, denen diese ausgesetzt waren. In jenen Jahren war Karl Barth Anhänger eines sozialen Christentums und wurde als politisch engagierter Zeitgenosse Mitglied der schweizerischen sozialdemokratischen Partei, einem Sammelbecken der Christsozialen.
In diesem Kreise Gleichgesinnter erfuhr er im Sommer 1914 von der deutsch-französischen Kriegserklärung. Da er die schweizerische Staatsangehörigkeit besaß, blieb er von einer Einberufung und damit vom Kriegserlebnis selbst verschont, aber er verfolgte mit tiefer Erschütterung die ständige Ausweitung des ursprünglichen Konflikts, die für ihn die Folge von verantwortungslosen Aktionen und Reaktionen war. Was die Kirche betraf, so beklagte er deren holzschnitthafte Predigt, die vorschnell und unüberlegt einem kriegerischen Nationalismus das Wort redete, in einem Konflikt, dessen nähere Umstände alles andere als durchschaubar oder gerechtfertigt waren. Barth nahm also den Kampf gegen die „schreckliche Misere“ der Predigt auf, indem er die Rückkehr zu biblischem Nachdenken und zu einer anspruchsvollen Theologie forderte, um die großen Fragen der Zeit beantworten zu können.
Einen ersten Schritt in dieser Richtung unternahm er 1919 mit der Veröffentlichung seines Kommentars zu den Römerbriefen, der sofort eine lebhafte Debatte vor allem unter den dem Kulturprotestantismus nahestehenden Liberalen auslöste. Auf der Konferenz von Tambach waren diese tief erstaunt über die Äußerungen eines Theologen, den sie bisher zu den Ihrigen gezählt hatten. Der ersten Auflage seines Werkes Der Römerbrief folgte bereits 1921 eine zweite, in deren Vorwort Barth seine Forderungen unmissverständlich darlegte.
Kurz darauf verließ er die Gemeinde von Safenwill und folgte einem Ruf an die Universität von Göttingen, wo er Lehrbeauftragter für reformierte Theologie wurde. Er setzte nun sein Wirken im akademischen Rahmen und auch auf internationaler Ebene fort, und das sowohl im Kontakt mit seinen Studenten als auch in ökumenischen Gruppierungen. 1925 verließ er Göttingen und folgte einem Ruf als Professor für systematische Theologie nach Münster, von wo aus er 1930 nach Bonn ging. Als er 1934 von den Nazis aus seinem Lehramt entfernt wurde, bot ihm die Universität Basel einen Lehrstuhl an, den er bis 1962 innehatte.
Trotz seiner vielfachen Beschäftigungen hat er niemals aufgehört an vielen Orten und unter wechselnden Gegebenheiten zu predigen. Besonders hervorzuheben sind hier seine häufigen Predigten im Baseler Gefängnis, die unter dem Titel Den Gefangenen die Freiheit veröffentlicht wurden.
Nach dem Römerbrief
In seinem Kommentar zum Römerbrief hatte Barth die Kirche zu kritischer Wachsamkeit hinsichtlich falscher Gewissheiten aufgerufen, die diese in der Vorkriegszeit angenommen hatte, zum Beispiel die Überzeugung, dass der Fortschritt des Wissens und der Technik einen historischen, von Gott gesegneten Fortschritt der Zivilisation bewirke.
In der Folgezeit ist er niemals mehr von der Auffassung abgewichen, dass die Theologie gegenüber der Philosophie, der Anthropologie und der Soziologie eine eigenständige Disziplin sei, die sich von den ihr benachbarten Gesellschaftswissenschaften genau abzugrenzen habe, denn wenn es hier zu Überschneidungen komme, werde allzu oft vergessen, dass Gott nicht von dieser Welt ist. Eine „Vermischung der Register“ führe zu einer Unterbewertung des Wesensinhaltes der Freiheit, die Gott den Menschen zugestanden habe, insbesondere in Hinsicht auf deren Verantwortung gegenüber der Weltgeschichte und allen Dingen, die sich auf die Art und Weise beziehen, in der sich der Mensch an unmittelbar zugänglichen und unabhängig wirkenden moralischen Gesetzen orientiere. Die Eigenständigkeit der Theologie ist für Karl Barth allerdings nicht mit einem religiösen Fundamentalismus zu verwechseln, der die Bibel „beim Worte nimmt“. Eine derartige Vorgehensweise werde dem Gebrauch der Vernunft und ihrer Schubkraft innerhalb des wissenschaftlichen Fortschritts nicht gerecht.
Dieses waren die Kernpunkte seiner akademischen Lehre in Göttingen, die sich vor allem in seinen Vorlesungen zur Geschichte der Theologie seit dem 18. Jahrhundert wiederfinden. Aber Karl Barth nahm auch an zahlreichen Arbeitsgruppen ehemaliger Studienkameraden teil, unter denen vor allem F. Gogarten (1887-1968), R. Bultmann (1884-1976) und G. Dehn (1882-1970) zu nennen sind, mit denen er 1922 die Zeitschrift Zwischen den Zeiten gründete, in der bis 1933 eine Reihe von oft sehr provokanten Artikeln erschienen. Eine der großen Debatten, die auf diese Weise angestoßen wurden, betraf die Zeitgebundenheit der Lektüre biblischer Texte.
"Sich hier und jetzt für das Reich Gottes und dessen Gerichtsbarkeit entscheiden"
Karl Barth hat niemals die Schwierigkeit unterschätzt, die darin besteht, in der Gegenwart und für die Gegenwart über diese sehr alten Texte, die die Bibel in sich vereinigt, fruchtbringend nachzudenken.
Viele seiner Kollegen und Zeitgenossen waren mit dem Theologen Adolf von Harnack der Meinung, dass das unmittelbare Verständnis der Bibel über diesen langen zeitlichen Abstand hinaus nicht mehr gesichert sei. Die biblischen Texte müssten daher für die Gegenwart „übersetzt“ werden, wobei eine derartige neue Präsentation nicht nur die Fortschritte der biblischen Exegese (Erklärung, Auslegung), sondern auch diejenigen der Philosophie, der Psychologie und der Naturwissenschaften einbeziehen müsse.
Wieder andere Geistliche und Theologen glaubten, dass sich die biblische Botschaft ohne weitere Erläuterung einzig durch ihr Wort als eine offenkundige moralische Leitlinie durchsetze.
Wie Karl Barth im Vorwort zur zweiten Auflage seines Kommentars zum Römerbrief und in vielen seiner anderen Schriften darlegt, zeigen die biblischen Texte in all ihrer Vielfalt die Linie der Wahrheit als eine gebrochene Linie. Sie müssen aus ihren Entstehungsbedingungen und unter Berücksichtigung ihres Inhaltes verstanden werden, das heißt ihre Lektüre muss der ihnen eigenen Dynamik Raum geben.
Diese Sehweise ist weit davon entfernt, die Fortschritte der Exegese außer Acht zu lassen. Für Karl Barth ist es offensichtlich und sollte niemals vergessen werden, dass die biblischen Texte zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichem Stil verfasst worden sind. Es ist ebenso offensichtlich und nicht zu vergessen, dass Christus zu einem bestimmten Zeitpunkt als Jesus unter den Menschen gelebt hat. Was zeitbedingt über Jesus geschrieben wurde, gibt zeitlos zu verstehen, was Christus der Welt mitteilen wollte. Die Predigt Jesu antwortet auf eine gegebene Situation. Die biblischen Texte müssen also in unserer heutigen gegebenen Situation gelesen und aus ihr heraus verstanden werden. Eine ebenso strenge wie umsichtige Lektüre trägt dazu bei, vorschnell übernommene Gewissheiten zu erschüttern, mögen sie auch in bester Absicht und in gutem Glauben für wahr gehalten werden. Die Dynamik einer Predigt liegt darin, hier und jetzt eine auf Gerechtigkeit und Nächstenliebe gegründete Aktion denkbar werden zu lassen, auch wenn der Weg dorthin nicht leicht zu finden ist, oft erstaunliche Biegungen nimmt und voll von unerwarteten Hindernissen ist.
Die konkrete Anwendung dieses theologischen Denkansatzes hat die Gesprächspartner von Karl Barth oft überrascht. Barth nahm eine Gegenüberstellung von (eigenständiger) Theologie und (eigenständiger) Moral vor. Auf diese Weise wollte es so scheinen, als verringere er die Bandbreite der individuellen Handlungsfreiheit, die ja gerade durch den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt erweitert worden war. Barth leugnete diese Fortschritte nicht, sondern erinnerte ganz einfach daran, dass wissenschaftliche Wahrheit kein moralisches Gesetz enthalte, oder anders gesagt : dass sich von wissenschaftlicher Wahrheit keinerlei praktische Verhaltensregel ableiten ließ. Das ethische Problem lag für ihn nicht in der einfachen Absicht, Gutes zu tun, sondern es im aufmerksamen Beobachten der gesellschaftlichen Vielfältigkeit zu tun. Die „guten Werke“ haben ihren Platz in einer voranschreitenden Bewegung, nicht in einer ewigen Wahrheit. Diese Sicht der Dinge hat leidenschaftliche Debatten ausgelöst. Was brächte sie – fragten sich Manche – in einer ganz konkreten Notsituation ?
Zu Beginn der 1930er Jahre warf Paul Tillich Karl Barth vor, sich mit seinem Ruf als Theologe nicht an den öffentlichen Demonstrationen gegen das sich herausbildende Nazi-Regime zu beteiligen. Die Antwort auf diese Kritik, die auch von anderen Zeitgenossen geteilt wurde, war die Barmer Theologische Erklärung (Mai 1934) : das Manifest der Bekennenden Kirche, dessen Mitverfasser Karl Barth war, der damit seinen unermüdlichen Kampf gegen den Nazismus aufnahm.
Die Bekennende Kirche und ihr Widerstand gegen den Nazismus
Nach dem Übergriff der Nazi-Regierung auf die innere Organisation der Deutschen Evangelischen Kirchen (DEK), die im Juni 1933 gleichgeschaltet und in das Lager der „Deutschen Christen“ überführt worden waren, kam es kurz darauf im Sommer des Jahres zu einer ersten Widerstandsaktion. Pastor Martin Niemöller (1892-1984) gründete mit Unterstützung zahlreicher Pastoren und Laien den „Pfarrernotbund“, der sich gegen die Ankündigung der Regierung wandte, von den Pastoren einen „Arier-Nachweis“ zu verlangen und alle diejenigen aus dem Amt zu entfernen, die jüdische Vorfahren hatten. Diese Oppositionsbewegung griff in protestantischen Kirchenkreisen schnell um sich, was auch an der unermüdlichen Überzeugungsarbeit des Pastors Dietrich Bonnhoeffer (1906-1945) lag, der sie auf den Widerstand gegen die anti-jüdische Rassengesetzgebung der Nazis einschwor. Es kam in der Folgezeit zur Einberufung mehrerer Freier Synoden, an denen Pastoren und Gemeindevertreter teilnahmen, die es ablehnten, dem ideologischen Druck der Nazis nachzugeben. Die wichtigste dieser Synoden war diejenige von Barmen (29. bis 31. Mai 1934), auf der sich die Bekennende Kirche konstituierte. Nach langen Diskussionen nahmen die Synodalen eine Resolution an : die Barmer Theologische Erklärung, oft auch „Barmer Glaubensbekenntnis“ genannt, die in weiten Teilen von Karl Barth entworfen und niedergeschrieben worden war. Schon zu Beginn erinnerte diese dran :
Jesus Christus, wie er uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben.
Aus dieser Eingangsthese folgte logischerweise die offene Ablehnung der von den Nazis betriebenen Kirchenpolitik :
Die verschiedenen Ämter in der Kirche begründen keine Herrschaft der einen über die anderen, sondern die Ausübung des der ganzen Gemeinde anvertrauten und befohlenen Dienstes. Wir verwerfen die falsche Lehre, als könne und dürfe sich die Kirche abseits von diesem Dienst besondere, mit Herrschaftsbefugnissen ausgestattete Führer geben und geben lassen. (Gesamttext der Barmer Theologischen Erklärung)
Obwohl während der Diskussionen nicht alle Teilnehmer der Synode mit den theologischen Positionen der Erklärung einverstanden waren – Manche sahen in ihr einen Rückschritt gegenüber der liberalen Theologie – wurde sie schließlich doch einstimmig angenommen.
Karl Barth verlor sofort seine Professorenstelle in Bonn und wurde kurze Zeit darauf zu einer „in Deutschland unerwünschten Person“ erklärt. Er ging an die Universität Basel, wo er bis zu seiner Emeritierung unterrichtete.
Als unermüdlicher Widerständler gegen die Nazis rief er die Deutschen, die Franzosen, die Schweizer und die Gläubigen aller während des Zweiten Weltkrieges von den Deutschen besetzten Ländern zur Opposition auf (Eine Schweizer Stimme, 1938-1945).
Nach 1945
Nach dem Zweiten Weltkrieg fuhr Karl Barth damit fort, sein Mahner- und Wächteramt in einer Welt auszuüben, die sich in einem gewaltigen Umbruch befand. Der Westen erlebte einen starken wirtschaftlichen Aufschwung, aber der Kalte Krieg teilte die Welt und ließ sie in rivalisierende Zonen zerfallen.
Im Oktober 1945 kam es auf Anregung des niederländischen Pastors Willem Visser ‚t Hooft in Stuttgart zu einem Treffen von Vertretern der Westalliierten mit Wortführern der Bekennenden Kirche, die an der Einrichtung der neuen Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) arbeiteten. Ebenfalls anwesend waren dort Vertreter des Ökumenischen Rates der Kirchen. Diese Versammlung verabschiedete am 19. Oktober 1945 die Stuttgarter Schulderklärung, eine bewegende Selbstanklage in christlichem Geist :
Mit großem Schmerz sagen wir : Durch uns ist unendliches Leid über viele Länder und Völker gebracht worden. Was wir unseren Gemeinden oft bezeugt haben, das sprechen wir jetzt im Namen der ganzen Kirche aus : Wohl haben wir lange Jahre hindurch im Namen Jesu Christi gegen den Geist gekämpft, der im nationalsozialistischen Gewaltregiment seinen furchtbaren Ausdruck gefunden hat ; aber wir klagen uns an, daß wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben. Nun soll in unseren Kirchen ein neuer Anfang gemacht werden. Gegründet auf die Heilige Schrift, mit ganzem Ernst ausgerichtet auf den alleinigen Herrn der Kirche, gehen sie daran, sich von glaubensfremden Einflüssen zu reinigen und sich selber zu ordnen.
(Gesamttext der Stuttgarter Schulderklärung)
1948 nahm Karl Barth auf Einladung der Pastoren Wilhelm Visser ‚t Hooft und Marc Bœgner (Generalsekretär und Vorsitzender des im Aufbau befindlichen Ökumenischen Rates der Kirchen) sowie seines Freundes Pierre Maury an einem Treffen in Amsterdam teil, in dessen Verlauf der Ökumenische Rat offiziell gegründet wurde. Die Rede, die Barth vor den Delegierten hielt, ist ein wahrer Aufruf zu einer Erneuerung der Kirche, „der in unserem lebenden Herrn Jesus Christus lebenden Gemeinschaft : sie sei frei, wachsam und bereit, das unablässige Einwirken unseres Herrn jederzeit aufzunehmen und umzusetzen“.
Während des Kalten Krieges präsentierte er sich in seinen verschiedenen öffentlichen Auftritten als „Blockfreier“, das heißt als ein Angehöriger eines Landes, der Schweiz, das weder der NATO noch den Warschauer Vertragsstaaten angehörte. In dieser neutralen Position konnte er wichtige Kontakte zu Kirchen westlich und östlich des Eisernen Vorhangs knüpfen, so zum Beispiel zu seinen Glaubensbrüdern in der Deutschen Demokratischen Republik, wovon sein Brief an einen Pastor in der DDR (1959) zeugt. Im geistigen Austausch mit diesen Kirchen betonte er, die Unternehmungen der Menschen sollten stets dem Worte Gottes folgen, das sich keine Macht der Welt aneignen könne und das zu ständigem Nachdenken über die Verantwortlichkeit des eigenen Tuns aufrufe.
1961 bezeugte er, wie auch bei späteren Anlässen, seine Hochachtung der vom Zweiten Vatikanischen Konzil beschlossenen Reformen, obwohl er oft genug eine kritische Haltung gegenüber der Römischen Kirche eingenommen hatte.
Der Tod ereilte ihn im Alter von 82 Jahren am 10. Dezember 1968, zu einer Zeit, als die westliche Welt wieder mit Zuversicht in die Zukunft blickte und die religiösen Tugenden einer optimistischen Liberalität und einem fröhlichen Vertrauen in den Fortschritt wiedergefunden zu haben schien. Karl Barth erschien vor diesem Hintergrund als ein Mann von gestern, dessen pessimistische Einschätzungen nicht mehr in die Zeit passten. Die Diskussion über sein Gesamtwerk dauert jedoch noch immer an. Es steht in der großen theologischen Tradition christlicher Denker wie Augustinus, Anselmus, Thomas von Aquin, Franz von Assisi, Luther und Calvin.