Das Patrizierhaus Bernon (27 rue Amelot)

  • Hotel Bernon in La Rochelle (Charente-Maritime) © Musée rochelais d'histoire protestante

Die Familie Bernon, eine alte reiche Familie in La Rochelle – eines ihrer Mitglieder ist 1398 Bürgermeister der Stadt – hat sich früh zur Reformation bekehrt und gewährt Heinrich IV. finanzielle Unterstützung während der letzten Kriege, mit denen er sich nach dem Tod Heinrichs III. als König bekannt machen will.

Mehrere Bernons begeben sich nach der Aufhebung des Edikts von Nantes (1685) ins Exil, allen voran Gabriel, der 1683 als der bedeutendste Handelsmann mit Kanada gilt und der eine wichtige Rolle in Amerika spielt, in Boston, Rhode Island und in Providence, wo er 1736 stirbt.

Da ein Teil der Familie in La Rochelle geblieben ist, dient ihr Wohnsitz als Gottesdienstort, als der Protestantismus sich halb im Geheimen ab 1755 wiederherstellt: der Pastor geht hin und her zwischen den kleinen Gruppen von Gläubigen, die von den Autoritäten geduldet werden und sich in Häusern von Freunden treffen.

Die sehr reichen Bernons des 18. Jahrhunderts lassen sich dieses Patrizierhaus errichten, in dem sich der Einfluss des klassischen Bauplans der Pariser Häuser widerspiegelt mit einer hohen Mauer, die zur Straße hin die beiden Seitenflügel verbindet und sich in der Mitte durch ein mächtiges Tor öffnen lässt.

Dank der Großzügigkeit dieser Familie konnte 1768 in La Rochelle insgeheim ein Psalter herausgegeben werden, der von Pierre Dangirard revidiert und mit einem Vorwort versehen wird; seine Autorität in der Gemeinde ist so groß, dass er von seinen Gegnern gern der „Papst der Protestanten“ genannt wird.

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