Gegen Protestanten
verhängte Strafen
Das Edikt von Fontainebleau (1685) und verschiedene Verordnungen des Jahres 1686 sehen die gegen die Protestanten zu verhängenden Strafen vor.
Galeerenstrafe, Freiheitsstrafe, Todesstrafe
« Lebenslängliche Galeerenstrafe oder Freiheitsstrafe für Frauen : für Protestanten, die versuchen, das Königreich zu verlassen, die versteckten Pastoren Hilfe leisten sowie für jeden öffentlichen Ausdruck des reformierten Bekenntnisses, das fortan verboten ist ». Es können verurteilt werden : Flüchtige, die an der Grenze des Königreichs festgenommen wurden ; Personen, die der Beihilfe zur Flucht verdächtigt sind ; Gläubige, die bei der Teilnahme an einer geheimen Versammlung überrascht wurden. Entsprechende Strafen drohen auch den Neubekehrten, die im Verdacht stehen, im Geheimen noch ihren alten Glauben auszuüben.
Die Todesstrafe ist den Pastoren und Predigern vorbehalten, sowie Schleusern, die den Flüchtigen helfen.
Es gibt auch posthume Bestrafungen : wenn sich herausstellt, dass ein verstorbener Neubekehrter seiner innersten Überzeugung nach Protestant geblieben ist, wird die Leiche ausgegraben, durch die Straßen geschleift und zum Abfall geworfen ; sein Nachlass wird konfisziert.
Dazugehörige Rundgänge
-
Die Aufhebung des Edikts von Nantes und ihre Folgen (1685-1700)
Im Oktober 1685 unterzeichnete Ludwig XIV. das Edikt von Fontainebleau, das das Edikt von Nantes aufhob. Es verbietet jede Ausübung der protestantischen Religion und jede Auswanderung von Protestanten. Pastoren haben... -
Königliche Repression gegen Protestanten
Mit der Aufhebung des Edikts von Nantes (1685) wurde jegliche Ausübung des protestantischen Gottesdienstes illegal: Tempel wurden zerstört und Pfarrer ausgewiesen. Protestanten hingegen ist es nicht gestattet, das Königreich zu... -
Die Religion der « Wüste »
Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes im Jahre 1685 gingen die Protestanten Frankreichs ins Exil oder sie schworen ihrem Glauben ab. Von denen, die abgeschworen hatten, praktizierten manche ihren...
Dazugehörige Vermerke
-
Das Edikt von Fontainebleau oder die Revokation (1685)
Im Oktober 1685 unterzeichnet Ludwig XIV. das Edikt von Fontainebleau, welches das Edikt von Nantes widerruft. Es verbietet jegliche Ausübung des reformierten Glaubens und die Auswanderung der Protestanten. Die Pastoren... -
Die Galeerenstrafe
Nahezu 1.550 « Galeerensträflinge für den Glauben », die verurteilt wurden, weil sie ihre religiösen Überzeugungen nicht aufgeben wollten, verbrachten bis zu dreißig Jahren auf den Galeeren. -
Die Gefängnisstrafe
Die Gefängnisstrafe wird hauptsächlich auf Frauen und Mädchen angewandt sowie auf Jungen, die für den harten Dienst auf den Galeeren noch zu schwach sind. Es werden jedoch auch zahlreiche Männer... -
Die Todesstrafe
Die Todesstrafe droht Pastoren, die nach Frankreich zurückkehren, Schleusern, die beim Verlassen des Königreichs geholfen haben sowie Gläubigen, die bei einer geheimen Versammlung überrascht werden.