Die Guise
Aus dem Hause Lothringen stammend sind die Guise seit 1516 französische Herzöge. Ihre Güter und zahlreiche Lehen liegen teils in der Mayenne, der Normandie, der Picardie, teils in Flandern und Lothringen.
Franz von Guise (1520-1563)
Der Herzog von Guise, Gemahl von Anne d’Este, der Enkelin Ludwigs XII., wird 1557 von Heinrich II. zum Generalleutnant des Reiches ernannt. Die Einnahme von Calis 1558 sichert ihm den Ruf, einer der besten militärischen Führer der Zeit zu sein. Sein Einfluss auf die Entwicklung des Königreiches erreicht unter der Herrschaft von Franz II. seinen Höhepunkt. Er setzt sich an die Spitze der katholischen Partei und ist für das Massaker von Wassy (März 1562) verantwortlich. Am 18. Februar 1563 wird er vor der Belagerung von Orléans von einem protestantischen Edelmann, Jean Poltrot de Méré, ermordet.
Heinrich von Guise (1550-1588)
Als Herzog von Guise, Sohn von Franz, nimmt er am zweiten und dritten Religionskrieg teil, vor allem an der Schlacht von Jarnac, wo Ludwig von Bourbon, der erste Herzog von Condé, getötet wurde. Er wird verdächtigt, den Mord am Admiral von Coligny in Auftrag gegeben zu haben. Er gewinnt die Schlacht von Dormans (Oktober 1575) gegen die Reiter des Pfalzgrafen Johann-Kasimir (Schlacht, bei der er seinen berühmten Schmiss bekommt).
1585 stellt er sich an die Spitze der Liga (der zweiten Liga der „Adligen“). Am 9. Mai 1588 zieht er trotz des Verbots von Heinrich III. im Triumph in Paris ein, was die Pariser Revolte gegen den König zur Folge hat. Durch das Unionsedikt (Juli 1588) wird er zum Generalleutnant der königlichen Truppen ernannt. Da seine Machtzunahme die Monarchie bedroht, lässt Heinrich III. ihn am 23. Dezember 1588 wegen Majestätsbeleidigung in Blois ermorden. Sein Bruder Ludwig, der Kardinal von Lothringen (1555-1588), wird am nächsten Tag hingerichtet.
Karl von Lothringen (1554-1611)
Der Herzog von Mayenne ist der zweite Bruder von Heinrich. Als Gouverneur von Burgund folgt er seinem Bruder Heinrich als Führer der zweiten Liga nach. In Paris wird er von den Sechzehn überflügelt, vermag aber Ende 1591 seine Autorität durchzusetzen. Er ergibt sich Heinrich IV. im Januar 1596.
Bibliographie
- Bücher
- COTTRET Bernard, 1598, L’édit de Nantes, Perrin, Paris, 1997
- GARRISSON Janine, Henri IV, Le Seuil, rééd. 2008, Paris, 1984
- MIQUEL Pierre, Les Guerres de religion, Fayard, Paris, 1980
Dazugehörige Rundgänge
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