Die ersten reformierten Broches de Méjanes
Vom 16. Jahrhundert an ist diese Familie in Uzès (Gard) oder in der Gegend von Méjanes belegt. Sie ist katholisch und praktiziert streng ihren Glauben.
1523 erwähnt das Testament von Guillaume Broche de Méjanes Vermächtnisse an die Kathedrale von Nîmes und erbittet Messen für seine Seele von den Bettelbrüdern von Nîmes, den Augustinern, Karmelitern und anderen Orden.
Aber Claude, der Sohn von Guillaume Broche de Méjanes, seine Frau Loyse de Pesquidoux und ihre drei Kinder, François, Thomas und Robert schließen sich der Reformation an. Ihre Testamente werden dann auf Französisch abgefasst und beginnen mit « Es geschehe im Namen Gottes, Amen », und das von Thomas (1567) macht deutlich, dass sein Leichnam von der reformierten Kirche bestattet werden soll.
Robert, der Sohn von Claude und Ehemann von Bernardine de Fimot, wird 1572 ins Gefängnis geworfen, weil er Protestant ist und es ablehnt, seine Tochter Loyse in der katholischen Kirche taufen zu lassen (« pour acte de protestantisme et avoir refusé de faire baptiser sa fille Loyse à l’église catholique »).
Paul Broche de Méjanes, geboren 1564, Roberts Sohn, promoviert in Jura an den Universitäten von Padua, Montpellier und Pavia, ist 1607 königlicher Beamter in Nîmes und Beaucaire. Am 10. September 1627 nimmt er als Abgeordneter des Adels in Uzès an der Zusammenkunft des reformierten Kirchenkreises von Anduze teil.
1663 ist Paul Broche de Méjanes in Castres, wo er sein Testament verfasst.
Protestanten und Katholiken wechseln sich ab
Pierre, der letzte Sohn Pauls, geboren 1631, ist Advokat beim königlichen Rat in Paris und ein Freund des Jesuitenpaters La Chaise, des königlichen Beichtvaters. Er schwört ab und wird Priester. Zum Probst der Kirche des Primas von Nancy ernannt, stirbt er in dieser Stadt 1736 im Alter von 105 Jahren.
Étienne Broche de Méjanes, Sohn Pauls und ältester Bruder Pierres, ist Pastor der reformierten Kirche. In Nîmes ausgebildet, wird er 1644 ordiniert und hält 1654 die Eröffnungspredigt bei der Nationalsynode von Loudun. Wiederholt vertritt er Positionen, die der königlichen Politik widersprechen und wird vor den königlichen Rat zitiert. Nach seinem letzten Amt in Saint-Romain de Tourques ist er gezwungen, sich 1684 ins Schweizer Exil zu begeben.
Um in Frankreich bleiben und ihr Vermögen behalten zu können, schwören seine Kinder ab und werden „Neukonvertierte“, mit der Ausnahme von Louis, der Dragoner in der britischen Armee wird.
Die Rückkehr zum Protestantismus
Im 18. Jahrhundert kehrt Charles-Béranger de Broche (1680-1750), ein Enkel Étiennes (nicht mehr Broche-Méjanes), zum Protestantismus zurück und lässt sich in St-André-de-Valborgne nieder. Mathieu (1760-1815), ein Urenkel Étiennes, wird Bürgermeister dieser Stadt in den Cevennen. Aber sein Sohn Raoul muß 1827 die Ruinen des Familienschlosses verkaufen.
So endet das katholisch-reformierte Epos der Familie Broche de Méjanes aus den Cevennen, deren Nachfahren sich jetzt noch dort befinden.