Pierre Bayle Museum

Wer ist Pierre Bayle ?

Aussenansicht des Pierre-Bayle-Museums, Le Carla, Ariège © Musée Pierre Bayle

Pierre Bayle wurde 1647 in Carla (Ariège) geboren und starb 1706 in Rotterdam ; er ist einer der berühmtesten europäischen Philosophen des klassischen Zeitalters.

Der Autor von insbesondere Lettre sur la Comète (1682) und des wichtigen Dictionnaire historique et critique (1696) , das einen großen Einfluss auf das ganze 18. Jahrhundert hatte, unterhielt einen riesigen Briefwechsel mit den Gelehrten und Philosophen seiner Zeit. Als Journalist gründete er mit Nouvelles de la République des Lettres (1684) die erste literarische, wissenschaftliche und philosophische Revue.

Als französischer Protestant wurde er ein Opfer der staatlichen Intoleranz unter Louis XIV., er erweist sich in seinem Commentaire philosophique (1686) als Theoretiker und Apostel der zivilen Toleranz. Er wird als Initiator der gedanklichen Strömung angesehen, die im Zeitalter der Aufklärung mit der Enzyklopädie, Diderot, Voltaire und Rousseau erstarken sollte.

Sein lange, besonders in Frankreich, verkanntes Werk und Denken sind seit etwa 40 Jahren Gegenstand eines wachsenden Interesses, wie es die wissenschaftlichen Kolloquien und bedeutende Veröffentlichungen belegen. An der Universität von Nimwegen in den Niederlanden ist ihm ein Institut gewidmet, und zahlreiche Forscher in Italien, Deutschland, der Schweiz, Großbritannien und den Vereinigten Staaten widmen ihm Dissertationen und Studien.

Das städtische Museum von Carla

Nachstellung des Arbeitszimmers Pierre Bayles © Musée Pierre Bayle

Das Pierre Bayle Museum ist ein städtisches, es ist im Geburtshaus des Philosophen eingerichtet, das in der traditionellen Architektur der Epoche restauriert wurde, mitten in einem typischen Dorf von Carla und gegenüber der Bergkette der Pyrenäen.

Angeregt von Élisabeth Labrousse, eingerichtet dank der Ausschreibung von Hans Bots, Direktor des Instituts Pierre Bayle an der Universität von Nimwegen und dem Historischen Museum von Rotterdam, wurde das Museum 1989 von Lionel Jospin, damals Kultusminister der Regierung Michel Rocard.

Gewidmet Pierre Bayle und seinem Werk

Historisch-kritisches Lexikon von Pierre Bayle © Musée Pierre Bayle

Das Museum ist ganz nahe der Kirche, in der Bayles Vater und Bruder predigten, beide Pfarrer in Carla, und die jetzt als historisches Denkmal eingestuft ist.

Das Museum stellt den biographischen und intellektuellen Weg Pierre Bayles dar, von der protestantischen Grafschaft Foix bis nach Rotterdam, der Stadt des Erasmus (über Puylaurens, Toulouse, Genève und Sedan) und seinen Einfluss im Europa des 17. und 18. Jahrhunderts, und zwar durch eine reiche Sammlung von Dokumenten, Büchern, Gegenständen, die Nachbildung von Pierre Bayles Arbeitszimmer in Rotterdam sowie eine Videoschau über sein Leben und Werk.

Man sieht ebenfalls vor, dem Museum ein Dokumentationszentrum mit einer Bibliothek beizufügen, die sich auf das Werk Bayles und seinen Kontext spezialisiert (Protestantismus im Ariège, hugenottische Diaspora in Europa, Philosophie und Literatur im klassischen Zeitalter), und das mit einer Informatik, die es Lesern, Forschern oder Neugierigen erlaubt, ein Denken besser kennen zulernen, dessen Bedeutung und Modernität sich heute immer mehr bemerkbar machen.

Ein weltoffenes Museum

Innenansicht des Pierre-Bayle-Museums, Le Carla

Mehrere internationale Veranstaltungen wurden in den letzten Jahren in Carla Bayle in Verbindung mit dem Museum organisiert :

  • 1996 ein wissenschaftliches Kolloquium zum 300. Jahrestag der Veröffentlichung von Bayles Dictionnaire, es wurde im Fernsehen von Présence protestante (France2) ausgestrahlt, und die Protokolle wurden bei Honoré Champion von Hubert Bost und Philippe de Rober veröffentlicht.
  • 1997 gedachte ein Kolloquium des 250. Geburtstages von Pierre Bayle und ließ sein Leben mit einer Ton- und Lichtschau im Freien gegenwärtig werden.
  • 1998 gab der 400. Jahrestag des Edikts von Nantes beim Kolloquium von Foix zu einer Schau Anlass : ‚Ariège, Land des Asyls‘ und verband diese Gedenkfeier mit der Gründung eines Zentrums für Asylsuchende in der Gemeinde von Carla. .
  • 2000 wurde ein Forschungstag über Bayles Korrespondenz anlässlich der Veröffentlichung des ersten Bandes (Voltaire Foundation, Oxford, 1999) und als Hommage an das Werk von Élisabeth Labrousse abgehalten, eine Veranstaltung, der eine protestantische Versammlung folgte, an der der Präsident der Fédération Protestante de France teilnahm.

Pierre Bayle Museum
F-09130 Le Carla Bayle
Tel. +33 (0)5 61 68 42 91
Kontakt : carla-bayle@wanadoo.fr

Pierre Bayle Museum

09130 Le Carla Bayle

Route zu diesem Standort

Autor: Pierre Bayle Museum

Bibliographie

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