Der Begründer der Evangelisch-Lutherischen Gesellschaft
Nach seinem Studium in Straßburg blieb er dort lange als Pastor an der Kirche Jung-Sankt-Peter. Zunächst liberal gestimmt, wurde er später zum eifrigen Verfechter einer Rückkehr zu den Glaubensquellen des Luthertums : Luthers Katechismus sowie die alten lutherischen Kirchenlieder kamen unter ihm wieder zu Ehren, und das lutherische Glaubensbekenntnis galt wieder als höchste Autorität.
Als sich 1848 der lutherische Kirchentag für ein Zusammengehen mit den Reformierten aussprach, gab er eine « Warnung » ab und gründete seinerseits die Société Évangélique Luthérienne (Evangelisch-Lutherische Gesellschaft), deren Ziel es war, « treu an den althergebrachten Glaubenssätzen festzuhalten und die alleinige Rechtfertigung durch den Glauben gegen den Aktivismus, die Selbstentsagung und die Gefühligkeit gewisser protestantischer Kreise » zu behaupten (André Encrevé, Les protestants). Frédéric Horning war ein mitreißender Kanzelredner und widmete sich ganz dem Gemeindeleben, und das zu einer Zeit, als gewisse protestantische Kreise sich eher zu Gruppen oder Bewegungen zusammenschlossen. Es sollte jedoch auch nicht vergessen werden, daß er sich an den großen sozialen Werken seiner Zeit aktiv beteiligte.