Der ausländische Krieg

Die ausländische Einmischung in den französischen Bürgerkrieg ist eine der Konstanten der Religionskriege. Es ist im Übrigen schwierig, eine klare Grenzlinie zu ziehen zwischen Bürgerkrieg und Außenkonflikt. In Frankreich treffen, durch Parteien vermittelt, europäische Rivalitäten aufeinander.

Seit Beginn des 16. Jahrhunderts

  • Belagerung von Saint-Quentin am 27. Juli 1557 © B.P.U. de Genève

Der Kampf zwischen Franzosen und Spaniern um die Vorherrschaft in Westeuropa hat zu Anfang des 16. Jahrhunderts begonnen und setzt sich bis 1559 fort. Frankreich ist nach der Niederlage von Saint-Quentin 1557 und Gravelines 1558 geschwächt und unterzeichnet den Vertrag von Cateau-Cambrésis am 3. April 1559. Dieser mit Spanien unterzeichnete Vertrag setzt dem italienischen Abenteuer ein Ende. Frankreich muss Herzog Emmanuel-Philibert von Savoyen, damals einem Verbündeten Spaniens, die letzten Orte des Piémont, des Charolais, des Bugey und der Bresse zurückgeben. Es muss auch auf seine Ansprüche auf die Franche-Comté verzichten. Elisabeth, die Tochter Heinrichs II., ist mit Philipp II. verheiratet und Margarete, die Schwester des Königs, mit dem Herzog von Savoyen. Der Vertrag unterstreicht ebenfalls das Einverständnis der beiden Mächte im Hinblick auf die Häresie.

Der englische Teil des Vertrags mit der jungen Königin Elisabeth I. regelt das Problem von Calais, das gegen eine riesige Geldsumme französisch bleibt.

Der Krieg mit Spanien

  • Philipp II. von Spanien (anonymes Gemälde 1554)
  • Wilhelm von Oranien © S.H.P.F.

Das Spanien Philipps II. ist zur ersten Großmacht Europas aufgestiegen. Für Philipp II. besteht die Hauptsache darin, die Oberhoheit über die gesamten Niederlande wiederzugewinnen und die Seemacht der Engländer zu zerstören, die seine Besitztümer auf Sankt Domingo, Kuba und den Azoren bedroht.

In den Niederlanden, einem zum Protestantismus übergetretenen Teil des spanischen Reiches, führt die Unterdrückung (über 1300 Hinrichtungen zwischen 1523 und 1566) zum Aufstand der Bevölkerung; die Gegner werden als „Lumpen“ bezeichnet. Die von Philipp II. angeordnete und vom Herzog von Alba ab 1567 durchgeführte Verschärfung der Repression löst Empörung aus: ein Sondergericht, der Rat der Unruhen, spricht etwa tausend Todesurteile und elf Verbannungen aus. Es schiebt den Adligen die Schuld zu, lässt die Grafen von Egmont und Hornes hinrichten, zwei katholische Adlige und Anhänger der Toleranz. Der zum Protestantismus übergetretene Fürst von Oranien, Wilhelm von Nassau, schließt 1568 ein Bündnis zur gegenseitigen Hilfe mit Heinrich von Condé und Gaspard von Coligny. Er beteiligt sich an den Kämpfen in Frankreich und sein Bruder Ludwig von Nassau, ein überzeugter Calvinist, nimmt an der Synode von La Rochelle im Jahre 1571 teil. Gaspard von Coligny versucht, Katharina von Medici zur Unterstützung der Rebellen zu bewegen, aber angesichts der Stärke der spanischen Armeen (deren Flotte am 7. Oktober 1571 die Schlacht von Lepante gegen die Türken gewonnen hat) lehnt die Regentin seine Ratschläge ab.

Dank der Gold- und Silberschätze aus den amerikanischen Eroberungen ist die Finanzkraft Spaniens beträchtlich. Sie ermöglicht, das Einverständnis von Fürsten zu erkaufen, die Armee zu bezahlen, ein Netz von bei den Liga-Anhängern sehr aktiven Agenten und Spionen zu unterhalten. Der stark verschuldete Herzog Heinrich von Guise erhält große Geldsummen.

In der Tat ist Philipp II. über die Verbindungen beunruhigt, die Heinrich III. mit den niederländischen Rebellen unterhält. Cambrai, das dem spanischen König gehört, wird durch ein Dekret des Parlaments zu Beginn des Jahres 1585 Frankreich angeschlossen. Durch den Vertrag von Joinville (17. Januar 1585) akzeptiert Philipp II., die Ansprüche des Kardinals von Bourbon auf den französischen Thron zu verteidigen und seine Partei mit 600.000 Talern zu finanzieren. Im Gegenzug dazu versprechen die Liga-Anhänger, den Protestantismus auszumerzen, die Dekrete des Konzils von Trient im Reich zur Anwendung zu bringen und den Kampf der Spanier in den Niederlanden zu unterstützen. Philipp II. begünstigt die Wahl des Papstes Sixtus V. im September 1585, der sogleich Heinrich von Navarra verurteilt, indem er ihn von der Thronfolge ausschließt.

Während der Belagerung von Paris unterstützen die spanischen Gesandten die Verteidiger moralisch. Alexander Farnese bricht vorläufig die Belagerung im August 1590 auf, dann ziehen seine Truppen nach Flandern weiter. Spanische Verstärkung unterstützt den Herzog von Mercoeur, Herr der Bretagne, und den Herzog von Joyeuse in der Provence. Alle am Rande liegenden Provinzen, Savoyen und Lothringen werden durch das spanische Gold gewonnen, was die Gefahr einer Abspaltung erhöht.

Bei der Generalversammlung der Liga im Januar 1593 schlagen die Spanier die Wahl der Infantin Isabella vor, der Tochter von Philipp II. und Elisabeth von Valois, Enkelin von Heinrich II. und Katharina von Medici. Im Gegenzug dazu versprechen sie dem Herzog von Mayenne, dem Generalleutnant der Liga, Burgund und die Picardie. Der Vorschlag wird abgewiesen.

Wiederum stellt sich der Herzog von Mercoeur Dank der spanischen Unterstützung nach wie vor Heinrich IV. entgegen. Er schließt mit Philipp II. mehrere Verträge ab, in denen er die Infantin Isabella als Königin von Frankreich anerkennt.

Der Krieg mit England

  • Elisabeth I. von England erneuert die Suprematsakte © Collection privée - Reproduction Parc national des Cévennes

England seinerseits beobachtet sehr aufmerksam, was in Frankreich vor sich geht. Es befürchtet, dass die Spanier die niederländischen Häfen dazu benutzen, die englischen Häfen anzugreifen. Es hat Angst, dass die spanische Flotte seine Seevorherrschaft bedroht, vielleicht sogar sein Gebiet (wie schon einmal die unbesiegbare Armada).

Von der Reformation begeistert hilft es vom ersten Religionskrieg an der hugenottischen Partei durch Geld- und Truppensendungen. Durch den Vertrag von Hampton-Court am 20. September 1562 verspricht es militärische und finanzielle Hilfe; Heinrich von Condé akzeptiert, England einen Hafen am Ärmelkanal zu überlassen. Ein Expeditionskorps von 6000 Soldaten geht in Le Havre an Land. Heinrich von Condé und Gaspard von Coligny unterzeichnen während des dritten Religionskriegs im August 1568 ein neues Bündnis mit Elisabeth I., die die Expedition des Pfalzgrafen Wolfgang, Herzog von Zweibrücken, in Burgund im Frühjahr 1569 finanziert.

Der Krieg mit den deutschen Fürstentümern

  • Heinrich I. von Bourbon, Prinz von Condé (1552-1588) © S.H.P.F.

Nun greifen die calvinistischen Fürsten Deutschlands ein. Heinrich von Condé versichert sich der Unterstützung des Landgrafen Philipp von Hessen. Ein anderer Calvinist, der Pfalzgraf Friedrich II., ein zum Calvinismus übergetretener Lutheraner, nimmt an den Kämpfen der Protestanten teil.

Im Verlauf des zweiten Religionskrieges schickt er 10.000 deutsche Reiter durch Lothringen nach Frankreich. Sein Sohn Johann Kasimir, überzeugter Calvinist, kommt 1576 mit 4.000 Reitern nach Frankreich. Seine Truppen verbünden sich mit denen des Herzogs von Alençon.

Schließlich werden Söldner aus ganz Europa rekrutiert: Engländer, Deutsche und „Albaner“ für die Protestanten, Italiener, Spanier für die Königspartei, Schweizer für beide Parteien.

Bibliographie

  • Bücher
    • COTTRET Bernard, 1598, L’édit de Nantes, Perrin, Paris, 1997
    • GARRISSON Janine, Henri IV, Le Seuil, rééd. 2008, Paris, 1984
    • MIQUEL Pierre, Les Guerres de religion, Fayard, Paris, 1980

Dazugehörige Rundgänge

  • Die acht Religionskriege im Detail

    Die französischen Religionskriege ziehen sich sechsunddreißig Jahre lang hin. Das Königreich Frankreich ist damals mit 18 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land auf dem europäischen Kontinent. Die demographische Entwicklung beschleunigt sich...