Einige burgundische Gemeinden, die sich im 16. Jahrhundert der Reformation angeschlossen haben
Schon 1524 predigte der Mönch Michel d’Arande, der von Marguerite d’Angoulême, der Königin von Navarra, beschirmt wurde und den Kreis von Meaux, in Chalon-sur-Saône besuchte.
In Vézelay, wo Theodor von Bèze 1519 geboren wurde, steht noch sein Geburtshaus in der „Grande rue“ (eine Gedenktafel bezeichnet ihn als Pastor und Schriftsteller). Er soll sich im Turm „Tour de Conforgien“ südlich von Saulieu aufgehalten haben.
Die burgundischen Gemeinden, die sich der Reformation angeschlossen hatten, organisierten sich ab 1561 in Kirchen:
- in Mâcon, Chalon-sur-Saône mit dem Pastor Papillon;
- in Autun, wo zwei ehemalige Pfarrer Pastoren wurden;
- in Avallon, Vézelay, Beaune, Arnay-le-Duc und Is-sur-Tille;
- ebenso im Nivernais, in La Charité und Nevers;
- im Bourbonnais, in Moulins und Saint-Bourgain.
Dijon im 16. Jahrhundert
In Dijon ging das burgundische Parlament sehr repressiv gegen die sogenannte Ketzerei vor. So wurden der Waldenserprediger Pierre Mason (Dijon, 1530), der Pflüger Jean Cornon (Mâcon 1535), Hubert Baré (1548), der Brillenfabrikant Simon Laloé (1553) und der Ex-Kaplan Andoche Ménard (1556 in Autun verbrannt) gefoltert.
1562 kam es in Sens am Rande der Prozessionen zu Gewalttätigkeiten. Das Burgund war ein Schlachtfeld, das von den protestantischen Truppen von Condé und Coligny durchzogen wurde.
Der Bruder von Heinrich von Guise, Herrscher über Burgund, war der entschiedene Gegner von Heinrich von Navarra (dem späteren Heinrich IV.).
Zahlreiche Bibeln und Schriften von Calvin und Luther, die in den Bibliotheken von Beaune und Dijon aufbewahrt werden, belegen die Präsenz eines burgundischen Protestantismus.
In Dijon stammt die Kunst an der Fassade und der Tür des Justizpalastes (ehemaliges Parlament von Burgund) von dem protestantischen Bildhauer und Architekten Hugues Sambin (1518-1601).
Das Schloss der Coligny
François d’Andelot, der Bruder von Coligny, ließ in Tanlay (9 km östlich von Tonnerre) ein Schloss errichten.
Seine Originalfresken
In einem der Türmchen ist noch ein erstaunliches Fresko aus dem 16. Jahrhundert erhalten, das Katharina von Medici als Minerva, den Kardinal von Lothringen als Merkur und andere katholische und protestantische Führer, alle in ihrer einfachsten Kleidung, zeigt.
Es wurden Vereine zur Verteidigung der katholischen Partei gegründet, wie beispielsweise in Dijon die Bruderschaft des Heiligen Geistes. Aus ihnen entstand 1576 die katholische Liga. Der Bruder von Heinrich von Guise, der Herzog von Mayenne, der Gouverneur von Burgund geworden war, widersetzte sich Heinrich IV. vehement. Dieser musste das Burgund mit Waffengewalt zurückerobern, belagerte nacheinander Beaune, Nuits und Autun und marschierte erst 1595 in Dijon ein.
Im 17. Jahrhundert bestanden einige protestantische Kirchen weiter bis zur Widerrufung des Edikts von Nantes:
- in Chalon-sur-Saône,
- Buxy-Cluny,
- Couches-les-Mines, wo die protestantische Bourgeoisie die Oberhand hatte
- Paray-le-Monial,
- Bourbon-Lancy,
- Arnay-le-Duc, Gemeinschaft von Händlern und Handwerkern,
- Avallon, Sitz der Familie Jaucourt,
- Châtillon-sur-Seine,
- und Is-sur-Tille.
Die gesamte Gemeinde umfasste 4 000 bis 5 000 Gläubige.
Aufgrund der Widerrufung des Edikts von Nantes wurde der Protestantismus im Burgund durch die Zerstörung von Kirchen, Abschwörungen und die Auswanderung in die Schweizer Zufluchtsorte geschwächt.
Nach der Revolution zählte man nur noch einige Dutzend Reformierte.
Erinnerungen an den Protestantismus sind in Espeuiller (Gemeinde Montapas) erhalten, wo das Oratorium der Jaucourt noch besteht; im Schloss von Coulon (Gemeinde Mouron-sur-Yonne) ist der Kamin des Dekalogs erhalten. Von der Kirche von Beugnon (Gemeinde Corbigny) ist ein viereckiger Turm übrig und in Ruères de Saint Léger Vauban (Gemeinde Avallon) steht noch eine Burgkapelle.
Internetseite, die alle evangelischen Kirchen der jeweiligen Gegend auflistet