Abraham Duquesne (1610-1688)

Der protestantische Seefahrer

Abraham Duquesne © S.H.P.F.

Abraham Duquesne wird 1608 oder 1610 in Dieppe in einer hugenottischen Reederfamilie geboren.

Mit 17 Jahren ist er bereits Befehlshaber eines Schiffes. Er tritt in den Dienst der königlichen Marine, nimmt im Dreißigjährigen Krieg an Seeschlachten teil und wird Kapitän eines Schiffes. 1644 tritt er als Vizeadmiral in schwedische Dienste und besiegt die dänische Flotte in der Schlacht von Fehmarn.

1647 nach Frankreich zurückgekehrt, wird er von Mazarin zum Oberbefehlshaber eines Geschwaders ernannt, dann 1667 zum Generalleutnant der Kriegsflotte. Zu seinen Ruhmestaten zählt 1676 der Sieg im Mittelmeer bei Agosta über die vereinigten Flotten Spaniens und Hollands.

Seine Treue zum Protestantismus bringt ihm viel Feindschaft bei Hofe ein, obgleich er von Colbert protegiert wird. Ludwig XIV. belohnt ihn jedoch mit der Besitzung Bouchet bei Étampes und ernennt ihn zum Marquis, aber unter der Voraussetzung, « dass die vorgeblich reformierte Religion nicht ausgeübt würde ». Aber er wird ihm keine andere Gunst gewähren, denn er sagt ihm : « Es tut mit leid, Monsieur le Marquis, dass Sie mich nicht dazu verpflichten, für einen Mann von ihrem Wert etwas mehr zu tun ». Darauf antwortet ihm Duquesne : « Als ich die Feinde Ihrer Majestät bekämpfte, habe ich mir nie die Frage nach ihrer Religion gestellt. Mir reichte es zu wissen, dass Sie mir den Befehl gaben, sie anzugreifen ».

Eine seltene königliche Ausnahme

Obgleich sich alle protestantischen Marineoffiziere nach der Widerrufung des Edikts von Nantes bekehren oder aber emigrieren mussten, darf Duquesne in Frankreich bleiben ohne abzuschwören, aber er wird 1686 auf Drängen Seignelays, Marineminister und Mitarbeiter am Edikt von Fontainebleau, der die Hugenotten im allgemeinen und Duquesne im besonderen abgrundtief hasst, vom Marinekorps ausgeschlossen. Duquesne stirbt am 1. Februar 1688 in Paris.

Er ist auf seinem Besitz Bouchet bestattet (wo er immer noch ruht), doch sein Herz liegt in einer Urne, die einer seiner Söhne, der emigriert war, nach Aubonne in die Schweiz überführt hat. Diese Urne befindet sich in einem Grabmal, das noch immer existiert.

Seine Frau musste abschwören, um das Erbe zu erhalten. Seine Kinder verließen das Land.

Bibliographie

  • Bücher
    • ROSSIGNOL Ferdinand, Les protestants illustres, Paris, 1862
    • VERGE FRANCESCHI Henri, Abraham Duquesne, huguenot et marin du roi Soleil, France Empire, Paris, 1992, p. 444

Dazugehörige Vermerke

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