Wer ist Johannes Calvin?

Johannes Calvin ist Jurist, Humanist, er teilt die Ansichten Martin Luthers und wird ein großer Theologe. In Frankreich darf er nicht bleiben und daher geht er nach Genf, wo er das Modell der reformierten Kirche errichtet. Genf wird so zur Vorreiter-Stadt des Protestantismus.

Wer ist Johannes Calvin?

Der Humanist Johannes Calvin wird Theologe

  • Der junge Calvin (1509-1564) © Musée de la Réformation à Genève (Suisse)

Jean Calvin, 1509 in Noyon in der Pikardie geboren, studiert erst Jura und dann Theologie. Zum Studium reist er nach Orléans und Bourges und verkehrt in humanistischen Kreisen, in denen man über eine Kirchenreform nachdenkt. 1534 bricht die Plakat-Affaire aus; Calvin befindet sich gerade in Paris. Plakate gegen die Messe, den Papst und die Geistlichkeit werden in Paris, Orléans und Amboise und sogar an die Tür des königlichen Schlafzimmers in Blois geheftet. Harte Strafmaßnahmen sind die Folge. Calvin hatte schon vorher mit der katholischen Kirche gebrochen. Er flieht nach Basel und beginnt dort die Niederschrift seines Hauptwerks „Unterricht in der christlichen Religion“, das 1536 zuerst auf Latein (Institutio Christianae Religionis) erscheint.

Von Basel nach Genf

  • Calvin leitet ein Kolloquium in Genf (1549) © S.H.P.F.

Jean Calvin will nach Straßburg gehen, muss aber wegen des Kriegs in Genf Halt machen. Dort begegnet er Guillaume Farel, dem protestantisch gewordenen Pastor der Gemeinde. Farel bittet Calvin in Genf zu bleiben, um ihm beim Aufbau der protestantischen Kirche zu helfen. Er bleibt zwei Jahre (1536-1538) dort, bis es zum Zerwürfnis mit dem Rat der Stadt kommt. Er und Farel werden ausgewiesen, Calvin geht in die protestantische Stadt Straßburg und wird dort 1538-1541 Pastor. 1540 heiratet er Idelette von Bure, Witwe und Mutter zweier Kinder. Ein 1541 geborenes Kind stirbt bald nach der Geburt.

1540 bitten ihn die Genfer um Rückkehr.

Wer ist Johannes Calvin?

Genf, die Hauptstadt des Protestantismus

  • Johannes Calvin (1509-1564)
  • Calvin im Alter

Nach seiner Rückkehr nach Genf (1541) predigt Calvin sonntags zweimal und wochentags jeden zweiten Tag. Er predigt immer über ein Buch der Bibel.

1541 erscheint auch eine neue Ausgabe seiner Institutio Christianae Religionis, diesmal auf französisch. Es ist eins der ersten auf französisch geschriebenen theologischen Bücher des Protestantismus. Die zahlreichen Schriften Calvins beinhalten Bibelkommentare, Theologische Untersuchungen, Briefe usw. Er schreibt von jetzt an auf Französisch, damit er nicht nur von Geistlichen gelesen wird.

In Frankreich bilden sich erste Gemeinden, Calvin nennt sie „gepflanzte Kirchen“. Er unterstützt sie durch die Entsendung von Pastoren, die an der Genfer Akademie ausgebildet werden.

Seit 1555 ist Calvins Autorität unumstritten. Das Genfer Beispiel macht in ganz Europa Schule.

Am 27. Mai 1564 stirbt Johannes Calvin.

 

Wer ist Johannes Calvin?

Dazugehörige Rundgänge