Die religiösen Folgen
der Spaltung
Die lutherischen und calvinistischen Strömungen der Reformation führen zur Gründung von neuen christlichen, von der katholischen Kirche unabhängigen Kirchen. Der Protestantismus nimmt verschiedene Formen an, je nach politischem Kontext.
Diese protestantischen Kirchen zeichnen sich durch eine Theologie, Sakramente, religiöse Praktiken, eine Musik, eine Architektur…. aus, die sich von denen der katholischen Kirche unterscheiden
Theologie
Die Bibel stellt die einzige Autorität dar.
Jesus Christus ist der Retter und einzige Mittler (Mittelsmann) zwischen Gott und den Menschen: die Protestanten beten also weder zu Maria noch zu den Heiligen.
Der Mensch ist ein Sünder: er kann nicht durch seine guten Werke gerettet werden, sondern nur durch die Gnade Gottes.
Sakramente
Von den sieben Sakramenten der katholischen Kirche behalten die Protestanten nur zwei bei: die Taufe und das Abendmahl (das der Eucharistie bei den Katholiken entspricht), denn diese werden als einzige in der Bibel erwähnt.
Das Abendmahl wird unter beiderlei Gestalt ausgeteilt: Brot und Wein, im Gegensatz zu den Katholiken.
Gottesdienste
Die Reformatoren setzen durch, dass der Gottesdienst in der im Land gesprochenen Sprache stattfindet: alle Teilnehmer müssen ihn verstehen!
Musik und Lieder
In der katholischen Kirche zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde die religiöse Musik auf Lateinisch gesungen, im Chor der Kirche von Mönchen oder Nonnen. Die Reformatoren wollen die Musik den Gläubigen anvertrauen, das heißt, die versammelte Gemeinde singen lassen.
So macht der Kirchengesang zahlreiche Veränderungen durch: die Psalmen werden in der Alltagssprache gesungen, manchmal zu volkstümlichen Melodien.
O Seigneur ; ta fidélité (Psaume 36, 1er couplet)
„Oh Herr, deine Treue reicht, so weit der Himmel ist,
Und deine Güte, so weit die Wolken ziehn.
Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes,
dein Recht ist tiefer als der tiefste Abgrund.
Vor der Macht des Nichts
Willst du alle Lebenden retten,
Alles Fleisch, jede Rasse;
Die Menschen werden sich um dich sammeln
Und vor deinem Angesicht ihren Frieden finden.“
@Zamariel
Religiöse Architektur
In der protestantischen Kirche ist in erster Linie alles so organisiert, dass sich der Gläubige auf das gepredigte Wort konzentriert. Darum befindet sich die Kanzel in der Mitte.
Eine protestantische Kirche ist kein heiliger Ort.
Es gibt dort weder Statuen noch religiöse Kunst: die Protestanten halten sie möglichst schlicht.
Die Form des Gebäudes hat keine Bedeutung, es kann rund, rechteckig, achteckig sein… Der Grundriss ist nicht vorgegeben, sondern dient dazu, dass die Hörerschaft gut sehen und die Predigt gut hören kann.
Bibliographie
- Dokumente
Dazugehörige Rundgänge
-
Die religiöse Krise im 16. Jahrhundert: Die Entstehung des Protestantismus.
Programme d’histoire au collège , classe de 5ème : La crise religieuse au XVIe siècle