Politiker
In Mauléon im Baskenland geboren wird er im reformierten Glauben erzogen. Er absolviert ein brillantes Studium, das ihn von Lescar nach Basel führt, wo er François Hotman begegnet.
Ab1585 wird er ein politischer Agent von Henri de Navarre, dem zukünftigen Henri IV., dann Berater und ‚maître des requêtes‘ von Henri IV. nach dessen Thronbesteigung. Er ist 1589 Gefangener der Liga und wird dann, als er freigelassen wird, Generalleutnant von La Rochelle.
Dichter von Liebeslyrik und religiöser Dichter
Vor allem bekannt wegen seiner 1598 veröffentlichten Gedichtsammlung Amours, ist er auch ein großer religiöser Dichter :
- Méditations sur quatre psaumes, 1588 dem König von Navarre gewidmet ;
- Essai de quelques poèmes chrétiens. Les douze sonnets de la mort, ein herrliches Beispiel für den Barockstil, sind darin enthalten.
Er versucht 1589 im Avertissement au Roi, Henri IV. davon zu überzeugen, dass „es sich nicht schickt, die Religion zu wechseln“ (il n’est pas bienséant de changer de religion). Aber 1593 bekehrt sich Jean de Sponde seinerseits zum Katholizismus. Um sich zu rechtfertigen, veröffentlicht er 1593 Response d’un catholique apostolique romain au Protestant und 1594 Déclaration des principaux motifs qui induisent le sieur de Sponde, conseiller et maître des requêtes du roi à s’unir à l’Église. Diese Kehrtwendung löst im Südwesten unter den Protestanten eine heftige Reaktion aus sowie ganz allgemein eine virulente theologische Auseinandersetzung, insbesondere mit Théodore de Bèze.
Agrippa d’Aubigné, der die Abschwörung durch Henri IV. nie anerkannt hat, greift ebenfalls Jean de Sponde an, der „seine Seele der Kirche geopfert hat“ (ayant sacrifié son âme pour l’Église).
Jean de Sponde, Stances de la Cène :
« Ta mort fut notre mort, ta vie est notre vie,
Puisqu’elle est de ta chair et de ton sang nourrie :
Vivant ainsi, Seigneur, craindrons-nous de mourir ? »
(Dein Tod wurde unser Tod, dein Leben ist unser Leben,
weil es von deinem Fleisch und deinem Blut genährt ist :
Wenn wir so leben, Herr, fürchten wir uns zu sterben ?“)