Jacques I. Androuët du Cerceau (vor 1520-1585 oder 1586)
Architekt - ZeichnerNachdem er aufgrund seiner zahlreichen Publikationen einen großen Einfluss auf die Architekten ausgeübt hat, weigert sich Jacques I. Androuët du Cerceau trotz seiner Verbundenheit mit dem König von Frankreich, sich zum Katholizismus zu bekehren.
Erste Werke, erste Veröffentlichungen
Jacques I. Androuët du Cerceau steht am brillanten Anfang einer langen Architektendynastie. Er selbst ist Sohn eines Pariser Weinhändlers und beginnt seine Karriere im Loire-Tal, in Tours und Orléans, wo er sich 1551 niederlässt. 1546 wird er zum Architekten der Schwester des Königs, Marguerite d’Angoulême, ernannt.
Er beaufsichtigt die Arbeiten der provisorischen Bauwerke, die anlässlich des Einzugs von Henri II. 1551 in Orléans errichtet wurden. 1559 veröffentlicht er sein erstes Buch der Architektur (Livre d’architecture), in dem sehr unterschiedliche Gebäudepläne zusammengefasst sind, gefolgt 1561 vom Zweiten Buch der Architektur (Second livre d’architecture), in dem sich dekorative Elemente finden.
Renée de France beschützt den Protestanten
1564 findet er mit seiner Familie Zuflucht in Montargis bei Renée de France, Herzogin von Ferrare, der er sein Buch des Grotesken (Livre des Grotesques) widmet, das 1566 veröffentlicht wird und in dem er klare Anspielungen auf die Unruhen im Königreich macht, die diesem schrecklichen Schaden zufügen. Als seine Beschützerin stirbt, wird er Architekt ihrer Tochter und ihres Schwiegersohnes.
Der Architekt und die Krone von Frankreich
Der erste Band seines Werkes Die schönsten Bauwerke Frankreichs (Les Plus Excellents Bastiments de France) erscheint 1576 und ist genau wie der zweite, 1579 veröffentlichte Band, der Königinmutter Catherine von Medici gewidmet. Diese Veröffentlichung hatte zahlreiche Resonanzen unter den Architekten, einschließlich außerhalb der Landesgrenzen.
Als Pierre Lescot 1578 stirbt, wird Jacques I. Androuët du Cerceau zum Architekten des Louvre ernannt.
Sein Drittes Buch der Architektur (Troisième livre d’architecture), 1582 veröffentlicht, ist dem König gewidmet.
Der Architekt und sein Glaube
Trotz seiner Verbundenheit mit dem König weigert sich Jacques I. Androuët du Cerceau, sich zum Katholizismus zu bekehren. In seinem Tagebuch hält Pierre de l’Estoile das Verhalten des Architekten fest, der erklärt hatte, dass er « bis zum Ende seines Lebens durchhalten werde, bei seiner Ehre und seinem Gewissen » (« il persévéroit jusques à la fin de sa vie, sauf son honneur et sa conscience »).
Jacques I. Androuët du Cerceau stirbt Ende 1585 – Anfang 1586 in Paris oder in Montargis.
Bibliographie
- Bücher
- THOMSON David (présenté par), Les Plus Excellents Bastiments de France par J.A. Du Cerceau, Sand et Conti, Paris, 1988
Dazugehörige Vermerke
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