Calvin will herausstellen, dass zwischen dem Lauf der Gestirne und einem bestimmten – glücklichen oder tragischen – Ereignis des täglichen Lebens keinerlei Wirkungszusammenhang besteht. Jede Auslegung, die nachzuweisen glaubt, dass sich am Himmelsgeschehen die göttliche Vorherbestimmtheit des Gerechten wie des Sünders ablesen lässt, ist für ihn Unfug.
Er zeigt, dass eine derartige Annahme nicht wissenschaftlich abgesichert ist, und dass sie sich vor allem theologisch und biblisch nicht begründen lässt.
Die Gegenspieler der reinen Himmelskundler, die die Astronomie im Namen der Kunst weiter voranzutreiben gedachten, haben sich ein neues Vorgehen ausgesponnen, das sie „gerichtliche Sterndeutung“ nennen. Diese behauptet vornehmlich zwei Dinge : nicht nur das allgemeine Wesen der Natur und des Menschen zu kennen, sondern auch alles, was den Menschen widerfährt, alles was sie in ihrem Leben zu tun oder zu lassen oder zu erleiden haben werden ; und zweitens geben sie vor zu wissen, wie ihre jeweiligen Unternehmungen ausgehen werden. (Œuvres françaises, p107-134, Paris, 1842)