Athanase Coquerel junior (1820-1875)

Der Gründer der Liberalen Protestantischen Union

Athanase Coquerel Sohn (1795-1868) © S.H.P.F.

Der Sohn von Athanase Coquerel begann seinen Pastorenlaufbahn in Nîmes.

1848 wurde er Seelsorger am Gymnasium « Henri IV » in Paris und entwickelte sich gleichzeitig zum Lieblingsprediger der liberalen Bewegung. Obwohl man ihn nicht zu den extremen Liberalen zählen kann, stand er dem Grundsatz verbindlicher Glaubensbekenntnisse ablehnend gegenüber. Jesus Christus war für ihn nicht Gott. In der Religion sah er vor allem einen vom Erbarmen Christi erfüllten Raum moralischer Fortentwicklung.

Während der 1864 ausbrechenden scharfen Krise zwischen Liberalen und Evangelikalen übernahm er eine führende Rolle. Da er seine Kanzel auch extremistischen Pfarrern wie Colani oder Réville zur Verfügung gestellt hatte, verweigerte ihm das mehrheitlich evangelikale Konsistorium die Verlängerung seines Vikariats. Der wortgewaltige Redner predigte fortan in Sälen, die die von ihm selbst 1861 gegründete Liberale Protestantische Union anmietete ; aber er weigerte sich, eine wirklich unabhängige Kirche zu gründen. Als sehr kultivierter Mensch und Vorstandsmitglied der Société de l’Histoire du Protestantisme Français [Historische Gesellschaft des Französischen Protestantismus] wurde er in den protestantischen intellektuellen Kreisen der Hauptstadt zu einer prägenden Figur.

Bibliographie

  • Bücher
    • CABANEL Patrick et ENCREVE André , Dictionnaire biographique des protestants français, de 1787 à nos jours, Editions de Paris - Max Chaleil, Paris, 2015, Tome 1 : A-C

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